AkdÄ-Chef ärgert sich über Lauterbach-Vorschläge

Apothekerinnen und Apotheker schützen ihre Patientinnen und Patienten vor Medikationsfehlern – jeden Tag rund um die Uhr, flächendeckend überall in Deutschland. Darauf hat ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening vor der Hauptstadtpresse in Berlin hingewiesen. Overwiening war am Donnerstagvormittag zu Gast in der Pressekonferenz "Über Medikationsfehler reden - Menschenleben retten" der Apotheken Umschau. Overwiening in ihrem Statement: "In Deutschland gibt es rund 17.500 Apotheken, täglich werden etwa drei Millionen Menschen in den Apotheken vor Ort beraten. Viele unserer Leistungen bei Medikationsfehlern fallen den Patientinnen und Patienten gar nicht auf. Zum Beispiel klären wir Fragen mit der verordnenden Ärztin oder dem verordnenden Arzt in aller Regel im Hintergrund, nicht am Handverkaufstisch".

Die ABDA-Präsidentin ging auch auf den Referentenentwurf zum Apotheken-Reformgesetz ein, wonach es künftig Apotheken ohne Apothekerinnen oder Apotheker geben soll. "So würde die Arzneimittelversorgung trivialisiert und zu einem bloßen Handel ohne Verknüpfung mit einer qualifizierten pharmazeutischen Beratung gemacht. Gegen Schein-Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker wehren wir uns deshalb mit aller Vehemenz - für unsere Patientinnen und Patienten", stellte Overwiening klar.

Rückendeckung bekam die Apothekerschaft von Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, der Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ist. Ludwig sagte über die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: "Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist!" Aber so einen Vorschlag zu unterbreiten, sehe er aus ärztlicher Sicht als gefährlich an. Ludwig sagte, er ärgere sich darüber genauso wie die ABDA-Präsidentin. Bei der Pressekonferenz kamen auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll und der Chief Scientific Officer des Wort & Bild Verlags, Prof. Dr. Kai Kolpatzik zu Wort.

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