AKWL-TV-live mit Gabriele Regina Overwiening
Gabriele Regina Overwiening hat einen spannenden Einblick in ihrer ersten Wochen als ABDA-Präsidentin gegeben. „Es gibt viele Erwartungen, Wünsche und Herausforderungen, die an die neuen Vorstände von ABDA, BAK und DAV gerichtet werden“, sagte sie im Online-Format „AKWL-TV-live“ (11.02.) der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, dessen Präsidentin Frau Overwiening ebenfalls ist. „Wir werden ganz sicher nicht jeden dieser Punkte einfach so umsetzen können.“ Daher sei es umso wichtiger, dass die ABDA transparent aufzeige, welche Umsetzungsschritte sie bei der Bearbeitung gesundheitspolitischer und pharmazeutischer Aufgaben und Projekte gehe: „Dazu muss ich und müssen wir in Beziehung treten zu unseren Kolleginnen und Kollegen und dürfen uns nicht abkapseln.“ Transparente Sachbearbeitung und emotionale Zugehörigkeit seien die beiden Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Standesvertretung, machte Frau Overwiening deutlich. Der Zusammenhalt werde auch durch die besondere Verantwortung gestärkt, die dem Berufsstand in der Pandemie übertragen wurde: „Wir stehen seit über einem Jahr wie ein Fels in der Brandung und haben unserer Aufgabe als Heilberufler mehr als entsprochen.“ Ob Antigen-Schnelltests, die kurzfristige Abgabe von Millionen FFP2-Masken, die zügige Einführung von Schutzmaßnahmen, die Herstellung von Desinfektionsmitteln, als niemand anderes mehr liefern konnte, oder die Arbeit in den Impfzentren: „Die Gesellschaft kann sich auf die Apotheken verlassen.“
In dem Online-Format ging es in erster Linie um die Frage, wie die Arbeit des pharmazeutischen Personals in den 27 Impfzentren in Westfalen-Lippe angelaufen ist. „Wir haben die verantwortliche Leitung für die Rekonstituierung des Impfstoffs und das Aufziehen in applikationsfertige Spritzen“, erklärte AKWL-Vizepräsident Frank Dieckerhoff. „Das zeigt, wie groß die Wertschätzung für die fachliche Kompetenz der Apothekerinnen und Apotheker im Landesgesundheitsministerium ist. Nur der pharmazeutische Sachverstand gewährleistet, dass die Impfdosen mit der gebotenen Sorgfalt hergestellt werden", so Dieckerhoff, der herausstellt: „In den Impfzentren arbeiten die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten auf Augenhöhe mit den medizinischen Teams. Und das ist ja genau, was wir uns wünschen: eine interprofessionelle Zusammenarbeit.“
Apothekerin Dorothee Pradel berichtete aus der Praxis im Impfzentrum Recklinghausen – sowohl aus ihrer Perspektive als verantwortliche Pharmazeutische Leiterin als auch als Pharmazeutin, die selbst im Team den Impfstoff rekonstituiert. „Das Zusammenspiel mit den medizinischen Kolleginnen und Kollegen vor Ort klappt hervorragend, und auch die gegenseitige Wertschätzung ist gegeben. Wir haben einen tollen Austausch.“ Auch die praktische Arbeit in den Teams bereite Spaß und Freude, schaffe einen starken Zusammenhalt: „Jeder hilft jedem, die Stimmung ist herausragend.“
Über die organisatorischen Herausforderungen im Hintergrund berichtete Dr. Andreas Walter, der als AKWL-Hauptgeschäftsführer im ständigen Draht zur Arbeitsebene des Landesgesundheitsministeriums steht: „Wir haben stets gegenüber dem Land bekräftigt, dass die Apothekerinnen und Apotheker diese wichtige Aufgabe übernehmen können und bewältigen werden. Es hat sich in den ersten vier Tagen gezeigt, dass dies kein Lippenbekenntnis war, sondern auf die Apothekerinnen und Apotheker einmal mehr Verlass ist.“ Die 27 pharmazeutischen Leiterinnen und Leiter in den Impfzentren werden intensiv durch die Kammer betreut.