Anke Rüdinger zum E-Rezept im "Behörden Spiegel"
Über "Kleine Hürden auf Rezept“ berichtet der "Behörden Spiegel" - die nach eigenen Angaben auflagenstärkste unabhängige Zeitung für den Öffentlichen Dienst in Deutschland - in seiner aktuellen Februar-Ausgabe und zitiert dabei die Vizevorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes Anke Rüdinger. In dem Artikel über das E-Rezept geht es zum Beispiel um die sog. Stapelsignatur, auf die viele Ärztinnen und Ärzte zurückgreifen. Dabei werden mehrere E-Rezepte gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt per Stapelverarbeitung elektronisch signiert und über die Gematik-Server an die Apotheken übermittelt. Das Problem: Waren die Patientin oder der Patient in der Zwischenzeit schon in der Apotheke, hatten sie dort noch keinen Zugriff auf ihr E-Rezept und somit auch nicht auf das Medikament.
Ein Problem, das Anke Rüdinger kennt. Auch die "händische Eingabe in ein Freitextfeld" auf dem E-Rezept könne zu Fehlern in den Datensätzen führen. Dies betreffe beispielsweise die Berufsbezeichnung der Ärztinnen und Ärzte, erklärt Rüdinger, die auch Leiterin des Digital Hubs der ABDA ist. Insgesamt bewertet auch sie die Erfahrungen der ersten Wochen seit E-Rezept-Einführung positiv: Wenige E-Rezepte würden beim Einlösen "komplett hängenbleiben". Gerade jedoch "in Zeiten der Lieferengpasskrise" von Arzneimitteln gefährdeten die beschriebenen technischen Fehler die Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Anke Rüdinger sieht auch die Krankenkassen in der Pflicht. Die klare Forderung des Deutschen Apothekerverbands an die Ersatzkassen: In der Startphase des E-Rezepts auf Retaxationen zu verzichten. Nach Meinung des DAV ist das unfair, weil Fehlerquellen häufig schon in den Arztpraxen zu finden seien. Der DAV findet deshalb einen Verzicht auf E-Rezept-Retaxationen bis Ende 2024 für angebracht.
Der Artikel im "Behörden Spiegel" steht auf Seite 23 der Ausgabe vom Februar 2024. Die Zeitung erscheint gemäß den eigenen Mediadaten mit einer monatlichen Druckauflage von 103.000 Exemplaren.