Arzneimittelausgaben 2018: Rekordeinsparungen durch Rabattverträge dämpfen Anstieg

Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im Jahr 2018 um 4,3 Prozent auf 36,2 Mrd. Euro gestiegen. Dabei sind aber die zu erwartenden Rekordeinsparungen durch Rabattverträge von mehr als 4,0 Mrd. Euro noch nicht eingerechnet. Bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 hatten die Kassen ein Rabattvolumen von 3,2 Mrd. Euro (+ 9 Prozent) von den Arzneimittelherstellern erhalten. Das ergeben erste Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von Apothekenrechenzentren. Während sich die Anzahl der GKV-Versicherten um mehr als 500.000 (+ 0,7 Prozent) auf rund 73 Millionen erhöhte, sank die Zahl der verordneten Arzneimittelpackungen um 0,1 Prozent auf 714 Millionen. Die Rahmenvorgaben von Ärzten und Krankenkassen waren für 2018 von einem GKV-Ausgabenwachstum von 3,2 Prozent ausgegangen, während für 2019 bereits ein Anstieg von 3,7 Prozent ausgewiesen ist.

„Immer mehr Versicherte, immer ältere Patienten und der medizinische Fortschritt tragen zu höherem Aufwand und damit auch zu höheren Kosten im Gesundheitswesen bei. Die Arzneimittelausgaben sind dabei keine Ausnahme“, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker: „Allerdings geht nur ein Bruchteil der Ausgaben für die Arzneimittelversorgung an die Apotheken. Ihr Anteil an den GKV-Gesamtausgaben liegt seit Jahren stabil unter 2,5 Prozent. Auf der anderen Seite sind die Beitragseinnahmen der Krankenkassen wegen der guten Arbeitsmarktlage stark gestiegen. Zudem erzielen die Kassen immer höhere Erlöse durch Rabattverträge für Generika und durch Preisverhandlungen mit Pharmaherstellern bei neuen Medikamenten mit festgestelltem Zusatznutzen. Trotz gut gefüllter Kassen wollen manche GKV-Manager eher weitere Leistungen für ihre Versicherten kürzen, statt zukunftsweisende Angebote zu finanzieren. Nicht nur aus Sicht der Versicherten ist das der falsche Weg.“


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