BAV: Honorarfrage und E-Rezept ganz oben auf der Agenda
Das Spardiktat im Gesundheitswesen muss ein Ende haben – diese Botschaft ging von der Mitgliederversammlung des Bayerischen Apothekerverbandes (BAV) am Mittwoch (12.7.) in Nürnberg aus.
"An einer deutlichen Anhebung der Vergütung für rezeptpflichtige Arzneimittel führt kein Weg vorbei“, sagte der BAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann, der auch der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes ist. Diese ist seit über zehn Jahren auf dem gleichen Niveau eingefroren und wurde bei der Abgabe von Arzneimitteln an gesetzlich Krankenversicherte im Februar dieses Jahres sogar gesenkt. Im selben Zeitraum sind jedoch die Ausgaben der Apotheken für Gehälter und Betriebskosten massiv gestiegen. Dass die Apothekerschaft geschlossen hinter dieser Forderung steht, habe die hohe Beteiligung beim Protesttag am 14. Juni gezeigt.
Positiv bewertete der BAV-Vorsitzende Dr. Hubmann, dass über die Versichertenkarte (eGK) der gesetzlich krankenversicherten Patientinnen und Patienten nun das E-Rezept eingelöst werden kann. Die Möglichkeit besteht seit Anfang Juli. "Das ist ein großer Schritt weg vom Papier, hin zur rein digitalen Übermittlung des Rezepts in die öffentliche Apotheke.“ Aus Sicht der Apothekerschaft sei es auch die patientenfreundlichste Lösung. Denn alle Versicherten haben eine Karte und die Vorgehensweise ist absolut unkompliziert, da keine PIN oder App benötigt wird. Dr. Hans-Peter Hubmann weiter: "Wichtig ist auch, dass bei diesem Verfahren die freie Apothekenwahl erhalten bleibt.“
Umfragen unter den BAV-Mitgliedern haben gezeigt, dass bis Ende des Monats mindestens 80 Prozent der Apotheken das eRezept über die Versichertenkarte technisch beliefern können. Bis Ende des Jahres dürften die restlichen Apotheken auch so weit sein. Hier seien die Softwareanbieter der Apotheken gefragt, ihre Programme so schnell wie möglich auf den neuesten Stand zu bringen.