Bayern: Grippeimpfprojekt wird ausgedehnt
In Bayern wird das regionale Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung in Apotheken in der nächsten Impfsaison auf den gesamten Freistaat ausgeweitet. Das haben der Bayerische Apothekerverband e.V. (BAV) und die AOK Bayern in einer gemeinsamen Pressemitteilung angekündigt. Für das bisherige Modellprojekt im Bezirk Oberpfalz mit rund 70 teilnehmenden Apotheken, ziehen die Vertragspartner eine positive Bilanz. So haben die teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker bislang zusammen über 400 Impfungen erfolgreich durchgeführt. Inzwischen laufen bereits die Bestellungen für die Grippeimpfstoffe der Impfsaison 2022/2023. "Wir freuen uns, dass wir mit der AOK Bayern den Vertrag zur Grippeschutzimpfung in Apotheken nun bayernweit ausdehnen können“, sagt Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des BAV. "Eine echte Virusgrippe ist keine einfache Erkältung, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere gegen eine Ansteckung zu schützen. Unser Ziel ist es, die Durchimpfungsraten weiter zu steigern“. Bevor die Impfungen in Apotheken im Rahmen des Modellvorhabens durchgeführt würden, müssten die daran teilnehmenden Apothekerinnen und Apotheker eine spezielle Fortbildung absolvieren. Dazu habe die Bundesapothekerkammer entsprechende Leitlinien erarbeitet, so Dr. Hubmann. Apotheker Josef Kammermeier, stellvertretender Vorsitzender des BAV, nimmt mit seiner Apotheke in Regensburg selbst am Modellprojekt teil. Er hat festgestellt, dass Kunden das Angebot sogar wiederholt wahrnehmen. "Wir hatten Patienten, die sich sowohl in der ersten Impfsaison, als auch in der zweiten bei uns haben impfen lassen. Eine Erfahrung, die auch andere Kolleginnen und Kollegen gemacht haben“, sagt Kammermeier. Das zeige die Zufriedenheit und das Vertrauen der Kunden in das Impfangebot der Apotheken. Gesetzliche Grundlage für das Modellprojekt ist das Masernschutzgesetz, das am 1. März 2020 in Kraft getreten ist. Demnach sollen Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken volljährige Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Rahmen von Modellvorhaben gegen Influenza impfen. Es ist übrigens das erste entsprechende Modellvorhaben mit einer Krankenkasse in Bayern. Das Projekt läuft über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren und wird nach allgemein anerkannten wissenschaftlichen Standards begleitet und ausgewertet.