Bündnis Gesundheit fordert Gesundheitsgipfel im Kanzleramt

Ein Bündnis aus 40 Verbänden hat die Bundesregierung aufgefordert, zu einem Gesundheitsgipfel ins Kanzleramt einzuladen. Unter Federführung der Bundesärztekammer (BÄK) gehören dem Bündnis auch die ABDA und die Apothekengewerkschaft ADEXA an.
"Wenn sich die Spitzenorganisationen aus dem Gesundheitswesen in einem so großen Bündnis zusammenschließen, sollte die Politik das ernst nehmen und sich den gesundheitspolitischen Herausforderungen stellen. Neben einer auskömmlichen, zukunftsfähigen Finanzierung brauchen wir dringend grundlegende Strukturreformen“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, auf einer Pressekonferenz in Berlin (19. September). Unter anderem müssten Steuerungselemente eingeführt werden, die das Personal entlasten. "Dazu gehören zwingend mehr Gesundheitsförderung und Prävention, eine gezielte Koordination der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, eine effiziente Nutzung von Ressourcen und die noch engere Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe", zählte der BÄK-Präsident auf.

Als Grundlage für den Krisengipfel im Kanzleramt haben die im Bündnis Gesundheit zusammengeschlossenen Organisationen gemeinsam ein Thesenpapier erarbeitet, das an das Bundeskanzleramt übermittelt wird. Es führt Maßnahmen zu den drei wesentlichen Handlungsfeldern Fachkräftemangel, Strukturreformen und Finanzierung der Versorgung aus. Nach Überzeugung der Bündnispartner kann nur so eine zukunftsfeste, patientengerechte Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.

Das Thesenpapier wurde in zwei Sitzungen durch das Bündnis Gesundheit erstellt. An der ersten Sitzung nahm der Präsident der Bundesapothekerkammer Thomas Benkert teil, an der zweiten vertretungsmäßig Dr. Anne Schornberg vom ABDA-Geschäftsbereich Pharmazie. Das Papier wurde von der ABDA mitunterschrieben.

Schon im vergangenen (19. Oktober) und in diesem Jahr (11. April) hatten Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der ABDA), Dr. Andreas Gassen (Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV) sowie Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV) in der Bundespressekonferenz gemeinsam über die schwierige Lage im Gesundheitswesen informiert. Ihr Appell damals: Bundeskanzler Olaf Scholz soll die Gesundheitspolitik zur Chefsache machen!

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