Cannabis-Legalisierung: ABDA-Präsident ist besorgt
Die ABDA hat in der Vergangenheit immer wieder vor den Risiken einer Freigabe von Cannabis gewarnt. Ein Jahr nach Beginn der umstrittenen Legalisierung ist es nun an der Zeit, Bilanz zu ziehen. ABDA-Präsident Thomas Preis wurde von der "Rheinischen Post" (2. April) um eine Einschätzung gebeten. Und die fällt kritisch aus.
"Wir lehnen Cannabis als Genussmittel aus medizinischen und pharmazeutischen Gründen ab. Cannabis ist als Genussmittel völlig ungeeignet insbesondere für junge Menschen unter 25 Jahren. Dass der Cannabiskonsum gesundheitlich sehr gefährlich sein kann, ist nach der Teillegalisierung kaum noch zu vermitteln. Viele Menschen denken: Was legal ist, ist auch ungefährlich", sagte Preis gegenüber der Zeitung.
Das ganze Ausmaß der Probleme werde die Gesellschaft erst in ein paar Jahren treffen, zitiert der "Deutschlandfunk" den ABDA-Präsidenten mit Bezug auf den Zeitungsbericht. Die Trivialisierung des Cannabis-Konsums führe zu mehr Konsum und mehr medizinischen und sozialen Problemen.
Die "Rheinische Post" fragte Preis auch nach einem Verbot der telemedizinischen Verordnung von Cannabis. Preis: "Die Verordnungen von medizinischem Cannabis steigen. Die Zahlen dürften sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht haben". Ein erheblicher Anteil daran werde Verordnungsplattformen im Internet zugeschrieben: "Dort wird telemedizinisch, oft nur nach Ausfüllen eines Fragebogens, das Rezept ausgestellt".
Über diesen Aspekt berichteten auch die "heute-Nachrichten" im "ZDF-Morgenmagazin" (2. April). "Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Preis, fordert ein Verbot der telemedizinischen Verschreibung von Cannabis", meldete der Nachrichtenmoderator. Durch das bloße Ausfüllen eines Online-Fragebogens könnten Menschen an ein Rezept gelangen.
Auch andere Medien wie die "Berliner Morgenpost", die "Hasepost", der "Pfalz Express" , die "Westfalenpost" oder die "Presse Augsburg" finden das Thema spannend und haben teilweise eine Meldung der "dts Nachrichtenagentur" übernommen, die Thomas Preis zitiert hatte.