Corona-Tests: Apotheken betonen Versorgungsverantwortung
Die Apothekerkammern und -verbände bekommen viele Presseanfragen zum geplanten Ende der kostenlosen Bürgertests. Ab Oktober sollen Corona-Tests für diejenigen kostenpflichtig sein, die nicht geimpft oder genesen sind. Nicht davon betroffen sind Personen, die sich aufgrund einer Schwangerschaft oder einer Vorerkrankung nicht impfen lassen können, sowie Kinder und Jugendliche. „Einige Apotheken haben ihr Testangebot zeitlich und vom Umfang eingeschränkt“, sagte der Präsident der Apothekerkammer Bremden, Klaus Scholz, den "Bremer Nachrichten" (12.8.). Man gehe davon aus, dass sich die Nachfrage nach Covid-19-Schnelltests perspektivisch weiter verringern werde. "Ich finde es verständlich und genau richtig, das Impfen zu fördern, weil es der richtige Weg in der Pandemie ist", sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis, gegenüber der "Kölnische Rundschau" (12.8.). Allerdings sei auch das Testen sehr wichtig, um Infektionen zu erkennen. Die mehr als 40 Kölner Apotheken, die derzeit einen Corona-Schnelltest anbieten, werden auch bei einem Ende der kostenlosen Bürgertests für Ungeimpfte weiter Schnelltests durchführen. "Auf jeden Fall werden die Apotheken das Testangebot aufrecht erhalten, auch wenn es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt", sagte Preis. "Die anfallenden Kosten werden von den Testzentren und testenden Apotheken kalkuliert", erklärt Nina Grunsky, Pressesprecherin des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe in der "Neue Westfälische" (11.8.). Nach Einschätzung des AVWL werden die Kosten von verschiedenen Faktoren wie der Test-Kits und Schutzkleidung, aber auch der Nachfrage abhängen. "Wenn es immer weniger Testangebote gibt, dann muss, wer sich testen lassen will, auch immer weitere Wege zurücklegen, das Netz wird löcherig", warnt AVWL-Vorstandsmitglied Olaf Elsner in der "WELT" (12.8.). "Und wenn wir die niedrigschwellige Struktur einmal einstampfen, ist es umso schwieriger, sie später wieder aufzubauen, sollte das im Winter doch wieder nötig werden." Als Apotheker sehe er sich in der "Versorgungsverantwortung", Tests möchte er daher auch künftig anbieten, auch wenn es sich finanziell dabei um ein "Nullsummenspiel" handele.