DAV-Statement zum IGES-Gutachten
Zum gestern bekannt gewordenen „Ökonomischen Gutachten zum Apothekenmarkt“ der Institute IGES und DIW erklärt Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV): „Mit großem Interesse haben wir das Gutachten zur Kenntnis genommen, müssen die mehr als 90 Seiten aber erst in den nächsten Tagen noch einmal im Detail analysieren. Die erste kursorische Durchsicht zeigt jedoch, dass die Vor-Ort-Apotheken derzeit gegenüber dem Versandhandel systematisch benachteiligt sind, seitdem ausländische Versandhändler Rabatte und Boni auf rezeptpflichtige Arzneimittel gewähren dürfen. Gerade deshalb plädieren wir schon lange dafür, dass Boni und Rabatte, die die bundeseinheitliche Preisbindung unterlaufen, wieder untersagt werden müssen. Dies ist deshalb umso wichtiger, weil laut Gutachten das E-Rezept als künftiger ‚game changer‘ den bisherigen Entfernungs- und Wartezeitnachteil der Versandapotheken aufheben wird und somit ein ungewolltes ‚Versandhandelskonjunkturprogramm‘ aufgelegt würde. Die Patienten wollen dagegen starke, schnelle und wettbewerbsfähige Apotheken bei sich vor Ort! Wir werden uns deshalb in den nächsten Tagen und Wochen konstruktiv und kritisch in den Gesetzgebungsprozess zum Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) einbringen.“