DPhG kritisiert Referentenentwurf zur Apothekenreform

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) warnt in einer Stellungnahme vor dem geplanten Apothekenreformgesetz. Die DPhG vertritt die pharmazeutischen Wissenschaften vor der Öffentlichkeit und unterstützt die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

"Was sich auf den ersten Blick positiv anhört, entpuppt sich jedoch als Qualitätsverlust in der Arzneimittelversorgung und wird die Weiterentwicklung des Apothekerberufs ausbremsen. Insbesondere das Vorhaben, dass Filialapotheken ohne einen vor Ort anwesenden approbierten Apotheker betrieben werden können, gefährdet die Patienten- und Versorgungssicherheit, steht im Widerspruch zu wissenschaftlicher Evidenz und ignoriert die gewachsene Bedeutung des Apothekers für die Arzneimitteltherapiesicherheit."

Die Beratung zu Arzneimitteln und die Therapiebegleitung der Patienten sei eine anspruchsvolle Aufgabe, die nur von wissenschaftlich an einer Universität ausgebildeten Apothekerinnen und Apothekern verantwortlich wahrgenommen werden könne. Es reiche nicht aus, einen Apotheker oder eine Apothekerin bei Bedarf online telepharmazeutisch hinzuzuschalten. Denn dies setze voraussetzt, dass bereits der Bedarf für eine pharmazeutische Intervention auch ohne Apotheker erkannt werden könne. Dabei sei die pharmazeutische Kompetenz gerade auch im persönlichen Patientengespräch unverzichtbar, um aktuelle und künftige Arzneimittelrisiken zielgerichtet zu erkennen.

Die DPhG listet in ihrer Stellungnahme zudem einige wissenschaftliche Belege dafür auf, dass eine Pharmazeutische Betreuung durch Apothekerinnen und Apotheker zu einer Verbesserung der patientenrelevanten Endpunkte führt.

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