Einblick in Berliner Politikbetrieb
Knapp 30 junge Apothekerinnen und Apotheker aus ganz Deutschland diskutierten am vergangenen Freitag (17. Mai 2024) im Deutschen Apothekerhaus in Berlin mit der Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss Kristine Lütke und der ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sowie ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold über die aktuelle Gesundheitspolitik.
Nachgefragt wurde in erster Linie nach dem Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der noch vor der Sommerpause vorgelegt werden soll. Kristine Lütke machte klar, dass sie diesen noch nicht kenne und deshalb auch nicht bewerten könne. Trotzdem wurde von den Gästen die Haltung der FDP-Politikerin zum Thema „Apotheke light“ abgefragt. Lütke dazu: „Wenn wir niedergelassene Apothekerinnen und Apotheker stärken wollen, wenn wir die freien Berufe stärken wollen und die Leistungsträger in dieser Gesellschaft stärken wollen, dann sollten wir tunlichst Dinge unterlassen, die denen das Arbeiten schwerer machen.“ Die FDP-Politikerin fügte hinzu: „Das wäre ein Punkt, wo wir durchaus Bedarf sehen den Minister mal zu fragen, so vielleicht nicht.“ „Wir würden es nicht einmal light nennen wollen“, machte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening deutlich. Eine Apotheke ohne Apotheker sei keine Apotheke, sondern eine Abgabenstelle.
Lütke ermutigte die Gäste und den Berufsstand sich standespolitisch bei der Apothekenreform einzubringen und so den langen Weg vom Referentenentwurf bis zu den Lesungen des Gesetzes im Bundestag zu begleiten. So könne man die Abgeordneten vor Ort in den Wahlkreisen „direkt“ ansprechen. Overwiening sagte, dass es wichtig sei, als Berufsstand geschlossen nach außen aufzutreten.
Eingeladen zur "Berufspolitischen Informationsveranstaltung" nach Berlin wurden die jungen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten von den Landesapothekerkammern und -verbänden. ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz referierte über den Aufbau und die Rolle der ABDA-Geschäftsstelle in Berlin, während Ralf Denda, Persönlicher Referent des ABDA-Hauptgeschäftsführers, über die Möglichkeiten der politischen Interessensvertretung in Berlin sprach.