Fazit zur "Pille danach"
Bei Verhütungspannen gibt es für Frauen die Pille danach. Seit Frühjahr 2015 ist sie rezeptfrei in Apotheken zu bekommen. Anfangs gab es die Befürchtung, es käme häufiger zur missbräuchlichen Nutzung. Die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke, hat in der Praxis ganz andere Erfahrungen gemacht. In der "Neue Apotheken Illustrierte" (Ausgabe 01.02.) sagte Funke: "Einen Missbrauch der "Pille danach" - der anfangs immer wieder thematisiert wurde - haben wir nicht beobachtet. Im Gegenteil: Die meisten Frauen gehen sehr verwantwortungsbewusst mit dem Thema Verhütung um."
Vor der Abgabe der "Pille danach" werden die betroffenen Frauen in der Apotheke beraten. Vertraulichkeit sei natürlich selbstverständlich, so Ursula Funke. Jede Apotheke biete eine diskrete Beratung an und Apothekerinnen und Apotheker würden der Schweigepflicht unterliegen. Die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen hat aber auch festgestellt, dass einige junge Frauen erstaunlich wenig über Verhütung wissen: "Hier räumen die Apothekenteams mit Vorurteilen auf, etwa dass die "Pille danach" eine Abtreibungspille sei oder einen 100-prozentigen Schutz vor einer Schwangerschaft böte." Auch deshalb sei es richtg gewesen, die Frauen in einer Zwangslage einen unbürokratischen Zugang zu Notfallverhütungsmitteln zu ermöglichen, so das Fazit von Ursula Funke.