FDP-Experte Ullmann lehnt Scheinapotheken weiterhin ab

In der heutigen Ausgabe der Tageszeitung "DIE WELT" findet sich ein Artikel über die Auswirkungen des geplanten Apothekenreformgesetzes. Dort heißt es: "Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Reform, die insbesondere für die Landbevölkerung gewaltige Folgen hätte".  Ausführlich wird dargestellt, welche Folgen die geplante Einführung von "Apotheken light" hätten. Dazu wird ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening folgendermaßen zitiert: "Auf Apothekerinnen und Apotheker in der Apotheke zu verzichten sowie die Ausstattungen und Öffnungszeiten der Apotheken einzuschränken - das ist ein großer verbraucherpolitischer Schaden, der Leistungskürzungen und Qualitätseinbußen bei den Patientinnen und Patienten nach sich zieht".

Verständnis für den ABDA-Kurs zeigt auch Gesundheitsökonom David Matusiewicz: "Der hier angestrebte Systemwechsel zu mehr bloßem Handel mit Arzneimitteln kommerzialisiert die Versorgung", sagte er. Apotheken seien aktuell "fast die einzige Möglichkeit in Deutschland, ohne Termin auf einen Akademiker im Gesundheitswesen zu treffen". Künftig solle nun der Apotheker in der Apotheke durch einen Videoanruf "wegrationalisiert" werden. Auf dem Land werde das Gesetz den Rückgang der Apotheken nicht stoppen können, ist Matusiewicz überzeugt.

Auch in der Ampel-Koalition gibt es weiter kritische Stimmen. "Für mich und uns als AG Gesundheit der FDP-Bundestagsfraktion steht fest, dass es keine Apotheken ohne Apotheker geben wird", sagte erneut der gesundheitspolitische Sprecher der Liberalen, Prof. Dr. Andrew Ullmann der Zeitung. Es brauche einen sicheren und verlässlichen Zugang zu Medikamenten und Beratung und keine Relativierung des freien Berufes. "In der jetzigen Form können und werden wir dem Gesetz nicht zustimmen können."

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