Große Unterstützung für Apothekerschaft im hessischen Landtag
Die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz hat sich bei einer Aktuellen Stunde im hessischen Landtag mit deutlichen Worten hinter die Apotheken vor Ort gestellt. "Apotheken sind ein fester Teil der Gesundheitsversorgung", sagte die Ministerin (11.7.). "Für uns ist daher klar, dass man Apotheken stärken und die vorhandenen Strukturen nicht schwächen darf. Wenn Apotheke draufsteht, muss auch Apotheke drin sein", fügte sie hinzu.
Die CDU-Fraktion hatte die Aktuelle Stunde unter dem Titel "Hessen steht an der Seite der Apotheken - pharmazeutische Versorgung ist ein Grundbedürfnis" beantragt. CDU-Fraktionschefin Ines Claus machte deutlich, dass ihre Partei das Apotheken-Reformgesetz kritisch sieht. Claus positionierte sich pro inhabergeführte Apotheke vor Ort: "Denn: Eine Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker bleibt eben nur ein 'Gesundheitskiosk'. Oder anders formuliert: Eine Apotheke oder Apotheker ist wie eine Praxis ohne Arzt. Und das können und wollen wir uns nicht leisten!".
Ähnlich sahen es auch die anderen Fraktionen im hessischen Landtag. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dr. Daniela Sommer, sagte: "Die Fachkompetenz der Apothekerinnen und Apotheker ist für eine sichere Patientenversorgung und für ein zuverlässiges Gesundheitssystem aus unserer Sicht unverzichtbar". Rückendeckung gab es auch von Marcus Bocklet, Fraktionssprecher für Soziales der Grünen: "Die Apotheken in Hessen haben große Probleme: Geringe Vergütung, Fachkraftmangel, zu viel Bürokratie. Wir Grüne stehen an der Seite der Apotheken – ohne sie ist keine flächendeckende gesundheitliche Versorgung und Beratung der Menschen möglich."
Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP, nannte das Apotheken-Reformgesetz ein "Unheil", das auf die Apotheken zurolle. Die Apotheke light sei ein "völlig falsches Signal". Pürsün wies auf den Vorschlag der Thüringer FDP für eine eigene Honorarreform hin. Und der Sprecher für Gesundheitspolitik der AfD, Volker Richter stellte fest, dass die Anwesenheit eines approbierten Apothekers "unabdingbar" sei.
Hessens Kammerpräsidentin Ursula Funke sagte der "PZ" nach der Aktuellen Stunde, es sei ein starkes Signal nach Berlin gesandt worden. Für sie sei klar: "Wenn das Gesetz heute und hier hätte beschlossen werden sollen, wäre es mit Pauken und Trompeten durchgefallen." Hier kann man alle Reden der Aktuellen Stunde noch einmal ansehen.