Grüne: ABDA fordert Bekenntnis zur Apotheke vor Ort

Rund eineinhalb Wochen nach dem Ampel-Aus haben sich die Grünen am vergangenen Wochenende zu einer Bundesdelegiertenkonferenz (15.-17.11.) in Wiesbaden getroffen. Mit dabei war auch die ABDA, die gemeinsam mit der Landesapothekerkammer Hessen und dem Landesapothekerverband Hessen an einem Parteitagsstand über die Situation der Apotheken informierte.

Auch ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening nahm die Gelegenheit wahr, um mit Grünen-Politikerinnen und -Politikern zu sprechen. Unter anderem kam es zu einem Gespräch zwischen der ABDA-Präsidentin und der apothekenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Dr. Paula Piechotta. Trotz aller Differenzen in den vergangenen Monaten, blickt Overwiening nach vorne: "Die Ampel-Koalition ist Geschichte. Jetzt geht es darum, den gesundheitspolitischen Entscheiderinnen und Entscheidern aller Parteien klarzumachen, dass die Apotheken keine Zeit für eine Regierungskrise haben, weil sie unter enormem wirtschaftlichem Druck stehen. Es braucht ein Sofortprogramm, um die finanzielle Schieflage der Apotheken vor Ort zu beenden. Nur so kann der Sinkflug der Apothekenzahlen gestoppt werden. Und die Ideen der Scheinapotheken, die bereits heute im Papierkorb gelandet sind,  gehören komplett ausradiert. Stattdessen bieten wir Politikerinnen und Politikern aller Parteien zur Sicherung der Versorgung vor Ort an, dass die Apotheken künftig eine noch größere Rolle in der Primärversorgung einnehmen. Gerade in Zeiten des demographischen Wandels ist es sinnvoll und hilfreich, die Expertise der Apothekenteams beispielsweise im Bereich der Prävention noch mehr und gezielter zu nutzen. So wird das Gesundheitswesen effizienter aufgestellt."

Auf der Bundesdelegiertenkonferenz wurde eine neue Parteispitze um Franziska Brantner und Felix Banaszak gewählt, Robert Habeck wurde zum Spitzenkandidaten für den Wahlkampf gekürt. Banaszak schaute am ABDA-Stand vorbei, Habeck wurde mit einer Apothekentüte mit Infomaterialen von BAK-Vizepräsidentin Ursula Funke versorgt.

Am Stand machten auch die Mitglieder im Gesundheitsausschuss Dr. Janosch Dahmen (MdB), Dr. Kirsten Kappert-Gonther und Maria Klein-Schmeink (MdB) Station. Ursula Funke machte gegenüber dem ABDA-Newsroom deutlich, dass sie auch die Apothekenhonorierung angesprochen hat. "Maria Klein-Schmeink habe ich darauf hingewiesen, dass immer noch der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz für die Arzneimittelpreisverordnung zuständig ist und es für deren Änderung gerade kein Gesetzgebungsverfahren benötigt. Klein-Schmeinck versprach, das Thema mit Robert Habeck zu besprechen", so Funke. Die BAK-Vizepräsidentin, die auch Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen ist, berichtete, dass auch die Themen Honorierung, Lieferengpässe, Bürokratie und Adhärenzförderung in den Gesprächen mit den Grünen-Spitzenpolitikern thematisiert wurden.

Der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes Holger Seyfarth lobte die Gesprächsatmosphäre am ADBA-Stand. "Ricarda Lang habe ich klar darauf hingewiesen, dass unter der Ampelkoalition ca. 1.500 Apotheken in der Bundesrepublik schließen mussten und auch viele weitere Baustellen in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung nicht begradigt worden sind“, so Seyfarth gegenüber dem ABDA-Newsroom. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, habe sich im Gespräch themenfest gezeigt und versichert, wie alle Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, dass die Partei sich intensiv für die „Stärkung der Apotheken“ einsetzen wolle. „Offene Gesprächskanäle zu allen relevanten Bundestagsfraktionen haben für uns oberste Priorität", sagte Seyfarth mit Blick auf den Bundestagswahlkampf.

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