HIV-Selbsttest: Apotheken beraten gerne
Seit gut drei Monaten ist der HIV-Selbsttest, den jeder zu Hause machen kann, nun auf dem Markt. Der Test ist für Menschen gedacht, die HIV-negativ sind und befrüchten, sich infiziert zu haben. Was bei der Anwendung beachtet werden muss, hat die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Dr. Ursula Funke, in einem Interview mit der "Neuen Apotheken Illustrierte (1. Januar 2019.) erklärt. "Der wichtigste Hinweis ist sicherlich, dass der Test erst etwa zwölf Wochen nach einer Infektion ein positives Ergebnis anzeigt", so Frau Funke. Der Grund sei ein "diagnostisches Fenster". Bei einer HIV-Infektion entwickele das Immunsystem Antikörper gegen das Virus, sagt die Kammerpräsidentin. Der Selbsttest weise nicht das Virus selbst, sondern die Antikörper nach, die der Körper als Reaktion auf die HIV-Infektion bilde. "Damit der Test zuverlässig ist, müssen sich aber auch entsprechende Mengen gebildet haben - und das ist erst nach zwölf Wochen der Fall", erklärt Frau Funke. Andere Tests, die zum Beispiel Ärzten oder Gesundheitsämtern zur Verfügung stehen würden, seien schon sechs Wochen nach einer Infektion aussagekräftig. "Ein positives Testergebnis bedeutet nicht immer zwingend, dass eine HIV-Infektion vorliegt. Positive Ergebnisse sollten auf jeden Fall beim Arzt oder Gesundheitsamt wiederholt werden", rät die Kammerpräsidentin. Wer bei sich eine HIV-Infektion vermute könne sich auch an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche AIDS-Hilfe wenden. Fragen zur Durchführung der Selbsttests könnten die Apotheken vor Ort beantworten.