Irreführendes E-Rezept-Statement von Minister Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat sich am heutigen Dienstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zur E-Rezept-Einführung geäußert. Konkret geht es um die Einlösung des E-Rezeptes über die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Diesen komplett digitalen Einlöseweg hatte die Gematik nach Hinweisen des Deutschen Apothekerverbandes technisch ermöglicht, weil es bei anderen digitale Einlöse-Varianten Entwicklungsprobleme gab. Lauterbach sagte am heutigen Dienstag, dass bis Ende Juli voraussichtlich alle Apotheken "an das System angeschlossen" sein werden.
Dazu erklärt Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes: "Diese Äußerung ist missverständlich und irreführend. Alle Apotheken in Deutschland sind bereits seit dem 1. September 2022 an das E-Rezept-System angebunden und somit technisch in der Lage, E-Rezepte zu empfangen. Wenn E-Rezepte beispielsweise ausgedruckt oder über die Gematik-App zu uns kommen, können wir sie jetzt schon beliefern!"
Rüdinger erklärt weiter: "Herr Lauterbachs Äußerung bezieht sich offenbar auf den neuen Einlöseweg, bei dem die GKV-Versicherten die eGK in der Apotheke in ein Kartenlesegerät stecken und die Apotheke somit ermächtigen, offene E-Rezepte zu beliefern. Auch hier sind die Apotheken sehr weit. Innerhalb des Monats Juli werden voraussichtlich alle Apotheken den eGK-Einlöseweg anbieten können. Fraglich ist allerdings, ob die Ärzte diese neue, digitale Verordnungsvariante dann auch nutzen werden."