Kosmetik aus der Apotheke?
Jede Haut verdient eine gute Pflege. Ihre Ansprüche sind je nach Alter, Geschlecht und ggf. dem Hautzustand vielfältig. Auch die Lebens- und Arbeitsumstände spielen eine Rolle. Wenn zum Beispiel eine Gärtnerin jeden Tag draußen arbeitet, braucht ihre Haut eine andere Pflege als die ihres bettlägerigen Großvaters mit Blasenproblemen.
Eine behördliche Zulassung oder Apothekenpflicht gibt es bei Kosmetika – im Gegensatz zu Arzneimitteln – nicht. Bei Kosmetika entscheidet der Hersteller über den Vertriebsweg, also ob er seine Produkte exklusiv über Apotheken vertreiben will oder über Drogerien und andere Vertriebswege.
Ein Vorteil von Kosmetika, die man in der Apotheke kauft, ist die kompetente Beratung durch die Apothekenteams. Wer zum Beispiel auf bestimmte Hilfsstoffe allergisch reagiert, findet in der Apotheke oft besser verträgliche Alternativen. Hilfsstoffe, die mitunter Probleme machen, sind zum Beispiel Parabene zur Konservierung oder Duftstoffe. Andere Inhaltsstoffe stehen im Verdacht, Mitesser zu verursachen. Beispiele sind Vaseline, Kokosöl oder Palmfett. Mitesser sind für viele Jugendliche ein großes Thema, bei Älteren spielen sie hingegen nur eine untergeordnete Rolle.
Wer an einer Hautkrankheit leidet, die mit Medikamenten behandelt wird, sollte auch Wert auf eine krankheitsadaptierte Hautpflege legen. In der Apotheke bekommen Patientinnen und Patienten eine auf ihren individuellen Hautzustand abgestimmte Beratung und entsprechende Kosmetika. Ein Beispiel ist die Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt. Bei dieser Erkrankung sollte die Haut gut vor dem Austrocknen geschützt werden. Rückfettende und feuchtigkeitsbindende Pflegemittel vermindern den Juckreiz und senken zusätzlich den Bedarf an Arzneimitteln. Es lohnt sich also, in der Apotheke nachzufragen.
(Autorin: Silke Laubscher, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der ABDA; erschienen in "Das Apotheken Magazin", Ausgabe: 15. Dezember 2023)