Laumann unterstützt Honorarforderungen der Apothekerschaft

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kann verstehen, dass die Apotheken vor Ort finanziell entlastet werden müssen. "Alle Berufsstände im Gesundheitswesen erklären, dass sie mehr Geld benötigen", sagte Laumann nach Angaben des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe bei der Eröffnung eines neuen PTA-Schulgebäudes in Münster (26.8.). "Aber die Argumente der Apotheker, dass ihre Situation nicht mehr haltbar ist, überzeugen mich schon", fügte er hinzu. Zugleich ließ er Kritik am Bundesgesundheitsminister durchblicken, der derzeit eine Apothekenreform durchzusetzen versucht: "In einer solchen Situation muss sich ein Minister mit den Leuten zusammensetzen und schauen, wie man gemeinsam eine vernünftige Lösung findet."

Vor allem das Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums, im Zuge der Reform Apotheken ohne Apotheker zu schaffen, wird von Berufsgruppen wie Apothekerinnen bzw. Apothekern oder PTA äußerst kritisch gesehen. Dem stimmte Minister Laumann zu: "Die Apotheke vor Ort ist ein unverzichtbarer Baustein der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Deshalb setze ich mich für den Erhalt der inhabergeführten Apotheke vor Ort ein. Aus meiner Sicht muss es dabeibleiben, dass die Präsenz eines Apothekers im Grundsatz jederzeit erforderlich ist, reine Filialapotheken ohne apothekerliche Aufsicht lehne ich ab. Das habe ich auch gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium deutlich gemacht."

Alle Apotheken stehen unter einem massiven, wirtschaftlichen Druck. Das Apothekenhonorar wurde zuletzt 2013 um 3 Prozent angepasst, zuletzt wurde es von der Ampel-Koalition sogar für die Dauer von zwei Jahren wieder abgesenkt. Die Apotheken befinden sich somit auf dem Honorarniveau von 2004. Im gleichen Zeitraum sind die Kosten der Apotheken um mehr als 60 Prozent explodiert, die Inflation ist um knapp 30 Prozent angestiegen.

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