Lieferengpässe: Münch im MDR
Die Versorgungslage in den Apotheken für Antibiotika ist bundesweit kritisch. Wie kann dieser Mangel abgemildert werden? In der der Sendung "MDR um 11" hat es ein Interview mit dem Präsidenten der Apothekenkammer Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch, gegeben.
Münch bezeichnete die Lieferfähigkeit von Kindersäften als "prekär". Viele Sachen seien gar nicht da. Der Kammerpräsident ging auf das Lieferengpassmanagement der Apotheken ein. "Ich kann natürlich nicht bei knapp 18.000 Apotheken versuchen anzurufen, wer noch etwas hat. Das ist sehr schwer", sagte Münch. Man könne nicht jedes Antibiotikum eins zu eins austauschen, aber mit den Ärzten andere Behandlungsoptionen klären, was viel Arbeit mache.
Der Kammerpräsident wurde auch zu der Lockerung von Einfuhrregeln bei Antibiotika-Säften befragt. Einige Bundesländer machen dies nun möglich. Münch: "Ich denke das bringt nur sehr bedingt etwas und wenn dann nur in Einzelfällen." Für eine Apotheke sei es kaum möglich herauszufinden, wo entsprechende Lieferfähigkeiten bestehen und selbst etwas zu importieren. Aus seiner Sicht müsse das der "Staat" machen. "Ich glaube nicht, dass wir damit die Situation grundlegend verändern können", betonte Münch. Auch müssten Haftungsfragen geklärt werden.