Lieferengpässe: Politik zum Handeln aufgefordert
In den Medien wird immer wieder über Lieferengpässe bei Medikamenten berichtet. Patienten, Ärzte und Apotheker spüren das Problem jeden Tag und empfinden es schon lange als Belastung. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Fritz Becker, sagte der „Schwäbische Zeitung (17.06.)“, dass es durchaus zeitliche und regionale Unterschiede gibt. So könne es beispielsweise vorkommen, dass ein bestimmtes Medikament in Norddeutschland bereits nicht mehr erhältlich ist, in Süddeutschland jedoch durchaus zu bekommen ist. In einem anderen Artikel der Zeitung hatte Fritz Becker auch die europäische Dimension der Lieferengpässe beschrieben. Der DAV-Vorsitzende wies auf das aktuelle Positionspapier des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU) hin, in dem mehr Transparenz und Kommunikation von Behörden und Herstellern bei akuten Lieferengpässen, aber auch mehr langfristige Steuerung und Überwachung von Produktionsprozessen und Lieferketten durch die Regierungen und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gefordert werden. In einem TV-Beitrag der Sendung „SWR Aktuell Baden-Württemberg (08.06.)“ ging es in diesem Zusammenhang auch um die Importförderklausel und das Problem, dass Medikamente, die für den deutschen Markt bestimmt sind, mit Gewinn von Zwischenhändlern ins Ausland verkauft werden. Der DAV-Vorsitzende Fritz Becker forderte die Politik in dem TV-Beitrag zum Handeln auf: „Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Wirkstoffe wieder breiter hergestellt werden, sie muss dafür sorgen, dass die Importförderklausel weg ist und sie muss im Notfall dafür sorgen, dass nicht exportiert werden darf.“