Medikamente im Straßenverkehr
Das Titelthema der ADAC-Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“ klärt in diesem Monat auf, wie Arzneimittel die Fahrtauglichkeit im Straßenverkehr beeinflussen können. Etwa jedes fünfte Medikament könne zu Einschränkungen der Verkehrstüchtigkeit führen, heißt es in dem Artikel. Besonders gefährlich seien etwa Schlaf- und Beruhigungsmittel. Doch auch weniger dramatische Nebenwirkungen könnten hinter dem Steuer zu gefährlichen Situationen führen. Die Autoren des Magazins griffen für das Titelthema auch auf das Fachwissen der Bayerischen Landesapothekerkammer zurück. Vizepräsidentin Dr. Sonja Meyer sagte der „Motorwelt“: „Schlechtes Sehen erhöht die Gefahr, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu werden, bereits um neun Prozent, Müdigkeit um 35 Prozent, Magenschmerzen oder Übelkeit sogar um 46 Prozent.“ Frau Dr. Meyer wies aber auch darauf hin, dass es Patienten gebe, die mehrere Medikamente gleichzeitig schlucken. Ihren Angaben zufolge nehmen „23 Prozent alle erwachsenen Bundesbürger dauerhaft drei oder mehr Medikamente“ ein. Spätestens hier seien dann Arzt oder Apotheker gefragt, denn nur sie könnten die möglichen Gefahren richtig einschätzen – doch dazu müssten sie alle Arzneimittel kennen, die der Patient nehme. Für gefährliche Wechselwirkungen seien nicht einmal andere Medikamente nötig. Frau Dr. Meyer warnte: „Grapefruitsaft kann gleich mit mehreren Medikamentengruppen negativ wirken. Bei bestimmten Allergiemitteln ist in Kombination mit dem Fruchtsaft verstärkte Müdigkeit möglich, von älteren Substanzen sind sogar Herzrhythmusstörungen als Wechselwirkung bekannt.“ Außerdem könne Alkohol die Medikamentenwirkung extrem verändern. Auch in der Vergangenheit haben Apotheker und ADAC schon bei dieser Fragestellung zusammengarbeitet. Der Tag der Apotheke 2013 war dem Thema Medikamente und Straßenverkehr gewidmet. Unter dem Motto "Erst fragen, dann fahren!" hatten bundesweit mehrere tausend Apotheken ihre Patienten über Risiken von Medikamenten im Straßenverkehr informiert. Die Kampagne wurde von der ABDA getragen und vom ADAC unterstützt. Die „Motorwelt“ ist mit einer Auflage von 13,5 Millionen Exemplaren Europas größtes Magazin.