MS bei Cannabis an zweiter Stelle
Patienten mit Multipler Sklerose (MS) sind nach Schmerzpatienten (insbesondere Tumorerkrankungen) die größte Patientengruppe, zu deren Therapie Rezepturarzneimittel mit Cannabisblüten verordnet und von den Krankenkassen genehmigt werden. Darüber und über weitere Aspekte der Therapie von MS informierte Prof. Gerd Bendas von der Universität Bonn beim pharmacon, einem Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Seit 2011 ist das Arzneimittel Sativex, das aus Cannabisextrakten besteht, für die Verminderung der Schmerzsymptomatik der Spastiken bei MS-Patienten zugelassen. Nach der Gesetzesänderung im März 2017 wird nun vermehrt diskutiert, ob Rezepturarzneimittel mit Cannabisblüten hier ebenfalls oder sogar besser helfen können. Der Bedarf wäre da: Etwa 85 Prozent der MS-Patienten entwickeln im Lauf ihrer Erkrankung Spastiken, davon etwa ein Drittel mit schweren Ausprägungen.