Politikerbesuch in der Apotheke
Der Magdeburger CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge hat die Schloss-Apotheke in Calbe besucht. Vor Ort wurde er mit den Problemen der Nachfolgersuche und der schlechten Breitbandversorgung in Sachsen-Anhalt konfrontiert. In Calbe ist die Zukunft der von Sorge besuchten Offizin seit kurzem gesichert. Der 30-jährige David Alkewitz wird langfristig drei Apotheken allein besitzen. Die bisherige Eigentümerin hatte lange Zeit nach einer Nachfolgelösung gesucht. Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages war Sorge über die schwere Situation, in der sich bundesweit die Apotheken befinden, bestens im Bild. Der Politiker ist ein Befürworter der regionalen sicheren Arzneimittelversorgung durch die Apotheke vor Ort. Sorge begrüßte die proaktive Strategie der Apotheker, um sich für eine langfristige und sichere Versorgung einzusetzen. „Doch ich vermisse die lautstarken Stimmen. Sie müssen viel deutlicher nach außen tragen, wo es drückt. Einerseits um gegenüber den Krankenkassen eine stärkere Macht zu sein und andererseits, um der Politik noch deutlicher zu sagen, wie schwer Sie es in Ihrem Alltag haben.“ Alkewitz prangerte u.a. die schlechte technische Infrastruktur an, mit der er täglich zu kämpfen hat. „Ich habe teilweise kein stabiles Internet in meiner Apotheke. Wie soll ich bei securPharm prüfen, ob das Arzneimittel echt ist? Wir brauchen zuerst eine zuverlässige und schnelle Internetverbindung. Erst dann könne über weitere Lösungen wie der elektronischen Patientenkarte nachgedacht werden. So lange wir im Datennetz noch so abgehängt sind, wird sich wenig digital entwickeln können. Egal was in Berlin geplant und verabschiedet wird.“ In diesem Zusammenhang sagte der Bundespolitiker Tino Sorge: „Es gibt bereits erste Modellprojekte, wo der Patient sein digitales Rezept vom Arzt erhält, dass er in einer Apotheke seiner Wahl einlösen kann.“ Die Apotheker forderten dann aber ein unbedingtes Maklerverbot und eine freie Apothekenwahl ohne Mitsprache der Krankenkassen für diese Variante.