Rückblick: Die WebApp des DAV im Jahr 2019

Januar
ABDA-Telematik-Chef Sören Friedrich rückt in einem Interview mit dem IT-Magazin „x.press“ das eRezept in den Vordergrund. Patienten sollten auch beim eRezept selbst darüber entscheiden dürfen, in welcher Apotheke es eingelöst wird, betont er. „Ein eRezept muss also sehr sicher, diskriminierungsfrei und leicht handhabbar sein“, so Friedrich. Und er erinnert daran: Die Apotheker hätten sich mit Ärzten und Zahnärzten vor einem Jahr in einem „Letter of Intent“ geeinigt, nach welchen Grundsätzen sie die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben sollen.

Mai
Die Gesellschafterversammlung der gematik fasst auf Basis eines Regierungsentwurfes für das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) den Beschluss: Der Deutsche Apothekerverband wird zusammen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung als federführender Gesellschafter die Aufgabe übernehmen, das elektronische Rezept für gesetzlich krankenversicherte Patienten zu spezifizieren und umzusetzen. Bei der Mitgliederversammlung des DAV steht ein Antrag zum IT-Konzept zur Abstimmung: Ohne Gegenstimme wird grundsätzlich zugestimmt. Der DAV kann damit die Entwicklung der Web-App für das E-Rezept weiter vorantreiben – und der geschäftsführende Vorstand des DAV wird mit der weiteren Umsetzung beauftragt, unter Berücksichtigung bestehender Lösungen oder Modifikationen. Der DAV-Vorsitzende Fritz Becker bezeichnet das Zustandekommen einer apothekeneigenen Lösung als „einmalige Chance“, die man nutzen solle. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold stellt klar, dass es nicht nur um technische Fragen, sondern in erster Linie um das Wohl der Patienten gehe. In seiner Eröffnungsrede zum DAV-Wirtschaftsforum in Berlin startet DAV-Vorsitzender Fritz Becker das Projekt offiziell. Becker: „Das Vertrauen, das die Menschen uns Apothekern tagtäglich entgegenbringen, müssen wir auch in der digitalen Welt erfüllen.“ Erstmals kommen Details zur eigenen technischen Lösung für die WebApp der Apothekerverbände in die Öffentlichkeit: Der Vorsitzende des DAV, Fritz Becker, und ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold erläutern sie in einem PZ-Interview.

Juni
Das Interesse von Fachmedien und Öffentlichkeit am WebApp-Projekt der deutschen Apotheken zum eRezept-Transport ist groß – das Medienecho durchweg positiv.

Juli
Nur zwei Monate nach dem Startschuss für die kosten-, werbe- und diskriminierungsfreie Patienten-App des DAV ist bundesweit bereits jede dritte Apotheke dafür vorregistriert. Mehr als 6.800 sind angemeldet. Das sind genau 35 Prozent.

August
Das eRezept steht im Mittelpunkt einer DAZ.ONLINE-Themenwoche. ABDA-IT-Chef Sören Friedrich wird zum aktuellen Stand der Patienten-App des DAV befragt. Der Zeitplan bleibe, betont er, sagt zudem: „Die größte Baustelle könnten aber die Schnittstellen zu den Ärzten werden, das bereitet uns derzeit noch Kopfschmerzen.“ Bei der Registrierung für die WebApp des DAV wird die 50 Prozent-Marke geknackt. Nunmehr haben sich 10.000 Apotheken in Deutschland angemeldet: rund 52 Prozent!

September
ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold motiviert die Apotheken in einem Videoaufruf erneut zum Mitmachen. Die Mitgliederversammlung des DAV beschließt ohne Gegenstimme, dass eine gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) gegründet werden soll, um künftig allen Patienten in Deutschland den diskriminierungs-, werbe- und kostenfreien Transport von eRezepten zu ermöglichen.

Oktober
DAV-Vorsitzender Fritz Becker stellt die WebApp des DAV in seiner Rede zur Eröffnung der „expopharm“ erstmals einem größeren Fachpublikum vor. Außerdem kündigt Becker eine erste Testphase zur Funktionsweise der WebApp an. Auf dem Videokanal YouTube erscheint ein dreiminütiges Video, in dem anschaulich erklärt wird, wie die WebApp des DAV in der Praxis funktioniert – von der Annahme des eRezepts beim Arzt bis zur Abholung der Medikamente in der Apotheke. Es wird bekannt: Das Bundesministerium für Gesundheit fördert im Rahmen der Zukunftsregion Digitale Gesundheit (ZDG) das Pilotprojekt des Berliner Apotheker-Vereins (BAV) zum eRezept. Es wird in Kooperation mit dem DAV umgesetzt. Das Pilotprojekt mit der WebApp der deutschen Apothekerschaft als zentralem Bestandteil startet in Berlin. In dem Pilotprojekt verfolgen BAV und DAV das Ziel, innerhalb eines eng begrenzten Testszenarios mit einer bestimmten Anzahl von teilnehmenden Patienten, Apotheken und Ärzten die relevanten Faktoren für die Akzeptanz eines eRezeptes bei Patienten, Ärzten und Apotheken zu ermitteln und zu evaluieren.

November
Am 8. November, einem Freitag, wird im Rahmen des vom Berliner Apotheker-Verein durchgeführten Pilotprojektes über die WebApp des DAV zum ersten Mal erfolgreich und störungsfrei ein eRezept übermittelt – von einer Arztpraxis über das mobile Endgerät einer Patientin an eine Apotheke. Mitarbeiter des Bundesministeriums für Gesundheit sind dabei und können sich von der reibungslosen Funktionsweise überzeugen.

Dezember
Die gematik zählt mehr als 50 Projekte, die sich alle mehr oder weniger mit dem künftigen eRezept und dessen Transport beschäftigen. Der DAV stellt demgegenüber die Alleinstellungsmerkmale der WebApp des DAV heraus: Dazu gehört der technologische Ansatz einer webbasierten Applikation, die sich eng an die Spezifikationen der gematik anlehnt – genauso wie der von Anfang an verfolgte Ansatz eines bundeseinheitlichen, kostenlosen, diskriminierungsfreien und wettbewerbsneutralen Angebots.

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