Rüdinger: Cannabis ist nicht frei von Risiken
Als Heilberufler lehnen Apotheker die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken ab. In der "Berliner Zeitung" (28.10.) erklärt die Vorsitzende des Berliner Apothekervereins, Anke Rüdinger, warum Apotheken dennoch den Verkauf übernehmen wollen. "Aufgrund der vielen Nebenwirkungen lehnen wir Apothekerinnen und Apotheker als Heilberufler die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken grundsätzlich ab", so Rüdinger. Cannabis sei nicht frei von Risiken. Außerdem gehöre die Abgabe von Genussmitteln nicht zu den Aufgaben von Apotheken. "Sollte die Regierung eine Legalisierung beschließen, bieten wir unsere Hilfe an, um den Verbrauchern ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten. Denn das pharmazeutische Personal in den Apotheken verfügt über das notwendige Wissen und ist geübt im Umgang mit Cannabisblüten und Cannabiszubereitungen", sagte die BAV-Vorsitzende, die einen Berg an Ausgaben auf die Apotheken zukommen sieht. Rüdinger: "Es müssten neue Räume angemietet werden. Cannabis wäre dann kein Betäubungsmittel mehr. Dennoch stellt sich die Frage nach der Sicherung. Es bräuchte neue Tresore und gegebenenfalls einen Sicherheitsdienst. Ich sehe neue Dokumentationspflichten auf uns zukommen." Rüdinger machte klar, dass die Legalisierung nicht "zu einem nennenswerten Ertragszuwachs" bei den Apotheken führen werde - eher im Gegenteil. Anke Rüdinger gehört auch dem Geschäftsführenden Vorstand der ABDA an.