securPharm ist betriebsbereit

Das neue Sicherheitssystem für Arzneimittel "securPharm" startet am kommenden Samstag in den Regelbetrieb. Die gleichnamige deutsche Organisation hat das System nach den Vorgaben der EU-Fälschungsschutzrichtlinie und zusammen mit Industrie, Großhandel und Apothekerschaft entwickelt. securpharm-Geschäftsführer, Martin Bergen, sprach auf einer Pressekonferenz in Berlin von einem Meilenstein. "Wir können mit Stolz sagen, dass am 9. Februar die zentralen Systeme bereitstehen und genutzt werden können", sagte Bergen. Erstmals würden alle Nutzer aktiv werden. Schließlich ist das securPharm-System in ein europaweites Schutzsystem der legalen Lieferkette gegen gefälschte Arzneimittel eingebettet. Zunächst gehen in 26 EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein die Sicherheitssysteme in Betrieb. Bis 2025 kommen dann auch die Systeme Italiens und Griechenlands dazu. securPharm-Integrationsmanager, Dr. Norbert Gerbsch, sagte, das System gehe am 9. Februar europaweit, wie gesetzlich gefordert und vorgegeben in die Anwendungsphase über. "In der Anlaufphase sind technische Fehlmeldungen zu erwarten. Da das System funktioniert und sich die Datenqualität und die Prozesse noch einspielen müssen, wird sich das System noch warmlaufen", sagte Dr. Gerbsch. Die Packungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel, die Hersteller neu in den Verkehr bringen, erhalten zwei zusätzliche Sicherheitsmerkmale: Ein Erstöffnungsschutz, durch den die Unversehrtheit einer Packung erkennbar ist, und eine individuelle Packungsnummer, die jede Packung zum Unikat macht. Über das securPharm-System prüfen Apotheken die Packungen anhand der Sicherheitsmerkmale direkt vor der Abgabe an den Patienten auf ihre Echtheit. Da die Packungen mit dem neuen Schutz ab 9. Februar erst nach und nach in den Handel kommen, wird es für eine Übergangszeit Packungen mit und ohne neue Sicherheitsmerkmale in den Apotheken geben. "90 Prozent oder sogar darüber sind noch nicht mit den neuen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Etwa 10 Prozent sind Testpackungen oder neue Packungen, die im Vorfeld des 9. Februar in Verkehr gebracht worden sind", sagte Integrationsmanager, Dr. Norbert Gerbsch. Der Patientenschutz würde Tag für Tag weiter verbessert. Gerbsch kündigte an, dass den Apotheken noch vor dem Start des Regelbetriebes eine aktualisierte Information zur Verfügung gestellt werden soll. "Wir arbeiten auch noch an erweiterten Meldungen, die direkt über die Systeme eingestellt werden", so der Integrationsmanager. In Deutschland gibt es 22.000 Systemnutzer, darunter allein 19.500 öffentliche Apotheken.

Dr. Norbert Gerbsch, Nathalie Steinhauser, Martin Bergen (v. l., © ABDA/Klemm)


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