SPIEGEL: Benkert zu rezeptfreien Medikamenten
Nicht alles, was ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke verfügbar ist, ist harmlos. Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, erklärte gegenüber "SPIEGEL Online" (7.5.), wo er besonders zur Vorsicht rät.
"Besonders aufpassen muss man mit abschwellendem Nasenspray, an das sich die Schleimhäute gewöhnen können", so Benkert. Die Betroffenen müssten es dann immer wieder nehmen. Der BAK-Präsident rät Nasenspray nur zu nehmen, wenn die Nebenhöhlen zu sind und jemand ein Medikament nimmt, das das Sekret in den Nebenhöhlen löst. "Dann macht das abschwellende Spray die Nase frei, wodurch das Sekret schön ablaufen kann", sagte er und wies darauf hin, dass man das Spray nur zweimal am Tag verwenden sollten, nicht alle zwei Stunden, wie es manche Personen machen!
Zum Thema Hausapotheke merkte der BAK-Präsident an, dass angebrochene verschreibungspflichtige Medikamente nicht aufgehoben werden und irgendwann in Eigenregie genommen werden sollten. Benkert: "Das ist besonders kritisch bei Antibiotika. Wenn das nächste Mal vermeintlich ähnliche Beschwerden auftreten, sollte man auf keinen Fall Reste des zuletzt eingenommenen Antibiotikums nehmen, weil es unter Umständen das falsche Antibiotikum für die neue Infektion ist oder die Tabletten nicht mehr für eine ausreichend lange Einnahme reichen."
Patienten sollten ihre Apotheke informieren, wenn sie noch andere Medikamente einnehmen oder etwa eine Nierenschwäche oder andere chronische Krankheiten haben. Benkert: "Dann kann ich sie als Apotheker richtig beraten und ihnen das für sie richtige nicht verschreibungspflichtige Mittel empfehlen."
Und was hat der BAK-Präsident in seiner eigenen Hausapotheke? Benkert erklärte, dass er ein Schmerzmittel, das auch fiebersenkend wirke, daheim habe. Auch etwas gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Natürlich gehörten auch Pflaster und Desinfektionsmittel in die Hausapotheke.