SWR: Lucas fordert dynamisches Apothekenhonorar
Steigende Kosten, Lieferengpässe, Fachkräftemangel - der Radiosender "SWR Kultur" hat mit ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas über die Lage der Apotheken vor Ort gesprochen. In dem ausführlich recherchierten Radiobeitrag wird der Frage nachgegangen, wie man ein weiteres Absinken der Apothekenzahl stoppen und die Arzneimittelversorgung aufrechterhalten kann.
In ländlichen Regionen finden immer mehr Apotheker keine Nachfolger, heißt es in der Ankündigung zum rund 30-minütigen, ausführlichen Beitrag von Reporter Marius Penzel. "Die angekündigte Apothekenreform wurde verschoben. Sie wollte die Aufgaben von Apothekerinnen und Apothekern neu regeln und Kompetenzen erweitern", heißt es weiter.
"Die Apotheken sträuben sich sicher nicht gegen gute Reformen", stellt ABDA-Vizepräsidentin Ina Lucas klar. Mit Blick auf die von Bundesgesundheitsminister geplante Apothekenreform aus der letzten Legislaturperiode, stellt sie aber auch fest: "Was wir aber dann in dem Entwurf eben zur Kenntnis nehmen mussten, war quasi ein massiver Angriff auf den Beruf der Apothekerin, des Apothekers, weil wir quasi uns mit der Idee konfrontiert gesehen haben, dass Apotheken ohne Apothekerin oder Apotheker betrieben werden hätten sollen", sagt sie.
Ina Lucas fordert von der nächsten Bundesregierung, dass das Apothekerhonorar dynamisch erhöht werden soll. Auch sie kämpft um Personal, das höhere Anforderungen stelle. Lucas: "Wir haben, und das muss ich Ihnen ganz klar sagen, große Lust darauf, junge Kolleginnen und Kollegen an den Standorten zu beschäftigen, um genau das zu schaffen, nämlich gute Versorgung zu machen. Wir wollen Dienstleistung anbieten, wir wollen Impfungen anbieten. Und ich kann Ihnen sagen: Ich kann mitunter heute keine junge Kollegin, keinen jungen Kollegen mehr einstellen, weil ich es faktisch nicht bezahlen kann."
Konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Patientenversorgung zu entwickeln, sei ebenfalls wichtig, so Lucas. "Ganz konkret arbeiten wir an einem Zukunftspapier, wo wir auch neue Betätigungsfelder für Apotheken definieren wollen. Wie können Apothekerinnen und Apotheker Versorgung verbessern? Indem sie beispielsweise mehr Kompetenzen bekommen, indem sie mehr Dienstleistungen anbieten können? Dass wir da uns einbringen wollen, das ist total unstrittig. Aber die Apotheke der Zukunft muss mit Apothekerin oder Apotheker betrieben werden", so die ABDA-Vizepräsidentin. Der Beitrag auf "SWR Kultur" mit dem Titel "Apothekensterben – Reform verschoben, Versorgung unsicher" kann online angehört werden, er wurde am 25. März 2025 veröffentlicht.