Übergangslösung bei Lieferengpass-Pauschale vereinbart
Der Gesetzgeber hat den Apotheken mit dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungs-gesetz (ALBVVG) die Möglichkeit gegeben, beim Austausch von nicht verfügbaren Arzneimitteln eine neue Lieferengpass-Pauschale in Höhe von 50 Cent (netto) abzurechnen. Die Pauschale gilt seit Kurzem und es wurde nunmehr eine praxistaugliche Übergangslösung erarbeitet, um sie abzurechnen.
Bei Muster-16-Rezepten verwenden die Apotheken die bekannten Nichtverfügbarkeits-PZN sowie die Werte 2, 3 und 4. In den Warenwirtschaftssystemen der Apotheken wird die abzurechende Rezeptbrutto-Summe – je nach Anzahl der Positionen auf dem Rezept – um 60 Cent, 1,20 Euro oder 1,80 Euro erhöht. Die Apotheken passen nur das Gesamtbrutto an, um keine Probleme in den Apotheken-Rechenzentren zu verursachen. Den Apotheken wird derzeit noch davon abgeraten, das Sonderkennzeichen "Lieferengpass" aufzudrucken, da für die Übergangslösung vorgesehen ist, dass die Apotheken-Rechenzentren dieses Sonderkennzeichen automatisch berücksichtigen.
Bei der Abrechnung des E-Rezeptes wird eine mögliche Nichtverfügbarkeit schon heute digital abgebildet. Das Warenwirtschaftssystem der Apotheken ergänzt im Abgabedatensatz hinter der abgegebenen PZN eine neue Abgabezeile mit dem Sonderkennzeichen "Lieferengpass" und dem Preis in Höhe von 50 Cent netto plus 10 Cent Umsatzsteuer.
Beide Übergangslösungen sind erst nach einer kurzfristigen Korrektur der Software-Systeme einsatzfähig. Die Softwarehäuser setzen alles daran, dies schnellstmöglich in den Apotheken umzusetzen.
Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes, ist mit der rasch gefunden Lösung zufrieden: "Wir sind froh, dass wir in guter Zusammenarbeit mit den Softwarehäusern und Rechenzentren eine schnelle Übergangslösung mit den Krankenkassen vereinbaren konnten. Die Lieferengpass-Pauschale ist mit 50 Cent zwar viel zu niedrig und fernab jeder Kostendeckung kalkuliert. Aber wenigstens haben die Apotheken nun die Möglichkeit, die auch abzurechnen. Wir werden nun mit Hochdruck weiter an einer dauerhaften Lösung arbeiten, um den Apotheken eine leichte und problemfreie Abrechnung zu ermöglichen."