Umfrage zeigt: Patienten wissen wenig über E-Rezept

Wenige Monate vor der flächendeckenden Einführung des elektronischen Rezepts im Januar 2022 wissen die Deutschen noch sehr wenig über den Nachfolger des rosa Papierrezepts. 63 Prozent der Erwachsenen haben noch gar nichts vom E-Rezept gehört. Wann es eingeführt wird, wissen sogar 95 Prozent nicht. Drei von vier Deutschen möchten ihre Medikamente auch weiterhin gerne persönlich in der Apotheke vor Ort abholen. Weitere 9 Prozent können sich vorstellen, ein E-Rezept an ihre Apotheke zu schicken und deren Botendienst für die Belieferung in Anspruch zu nehmen. Das ergab eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts KANTAR im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände unter 1.000 Deutschen anlässlich des Tags der Apotheke am 7. Juni. Der Tag der Apotheke findet seit 1998 statt, um die Leistungen der Apotheken öffentlich darzustellen.

69 Prozent der Befragten sehen die Papiereinsparung als wichtigsten Vorteil des E-Rezepts. Andererseits befürchten 48 Prozent, dann keine ausreichende Beratung mehr in der Apotheke zu bekommen. „Wir sehen, dass die Menschen noch extrem wenig über die Einführung des E-Rezepts und seine Vorteile wissen. Da kommt in den nächsten Monaten sehr viel Aufklärungsarbeit auf uns zu. Wir müssen den Menschen die völlig unbegründete Furcht nehmen, Beratung und Versorgung würden mit dem E-Rezept schlechter werden. Das Gegenteil wird der Fall sein, weil Patienten ja noch einfacher mit ihrer Apotheke kommunizieren und noch schneller versorgt werden können“, sagt ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening zu den Umfrageergebnissen. Technisch seien die Apotheken bestens auf den Roll-Out des E-Rezeptes vorbereitet. „Schon jetzt sind neun von zehn Apotheken an die Telematikinfrastruktur angeschlossen und ‚E-Rezept-ready‘. Bis zum bundesweiten Pflichtbetrieb ab 1. Januar 2022 werden alle Betriebe soweit sein. Jede Apotheke vor Ort wird künftig mit der kostenlosen E-Rezept-App der gematik auch online ansprechbar sein. Das ist ein zusätzliches Angebot neben dem analogen, physischen Kontakt zur Apotheke. Egal ob digital oder analog, die Betreuung unserer Patienten wird immer eine ganz persönliche bleiben. Die Umfrage zeigt, dass die Menschen auch in Zukunft gerade auf diese persönliche Betreuung nicht verzichten wollen.“



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