ABDA-Präsidentin: Politik muss Unterstützung aus Protestmonat in die Tat umsetzen

Die Apothekerschaft blickt auf einen äußerst erfolgreichen Protestmonat November mit ganztägigen Apothekenschließungen und zentralen Massenkundgebungen zurück. Bei der heutigen ABDA-Mitgliederversammlung erklärte Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, dass die Apothekenteams mit ihren Protesten sowohl eine überwältigend positive Medienresonanz als auch wichtige politische Aussagen erwirkt hätten. Overwiening bedankte sich zunächst bei den Apothekenteams für ihren Einsatz im November: „Sie haben einige der größten Plätze dieses Landes gefüllt! Unser Slogan ‚Apotheken stärken - jetzt!‘ hallte durch die Straßen. Das sind Impressionen, die uns allen hoffentlich noch lange erhalten bleiben. Damit haben wir zum wiederholten Male innerhalb weniger Monate ein eindrucksvolles Signal in Richtung Politik gesendet: Hört uns endlich zu!“. Als Erfolge des Protestmonats bezeichnete die ABDA-Präsidentin beispielsweise die kürzlich erfolgten Debatten im Bundestag und in den Landtagen von Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg, bei denen es unter anderem um eine wirtschaftliche Stärkung der Apotheken vor Ort ging.

Mit Blick auf die kommenden Wochen und Monate kündigte die ABDA-Präsidentin an, dass die Apothekerschaft ihr Engagement für eine zukunftsfeste Arzneimittelversorgung mit zahlreichen politischen Gesprächen im Bundestag, mit der Bundesregierung, auf Länderebene und in den Wahlkreisen der Abgeordneten fortsetzen werde. Dabei werden nicht nur die zehn grundlegenden Forderungen der Apothekenteams von Entbürokratisierung über Honorarerhöhung bis zu intensivierter interprofessioneller Zusammenarbeit vehement vertreten, sondern auch die „Scheinapotheken“-Pläne des Bundesgesundheitsministeriums werden klar und deutlich als Gefahr für die patientennahe sichere Arzneimittelversorgung zurückgewiesen.

Overwiening erklärte dazu: „Wir sind auf dem absolut richtigen Kurs. Es ist für die zu versorgenden Menschen ganz besonders wichtig, dass wir für den Erhalt und die Stärkung der Apotheken vor Ort kämpfen. Wir kämpfen auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – wie auch für unseren apothekerlichen Nachwuchs. Dazu müssen wir den politischen Rückenwind des Protestmonats in den kommenden Wochen und Monaten nutzen. Von besonderer Bedeutung werden dabei intensive Einzelgespräche mit Politikerinnen und Politikern sein. Über das Wahlkreisbotschafter-Netzwerk werden wir auch mit möglichst vielen Politikerinnen und Politiker in den Wahlkreisen persönliche Gespräche führen.“. Darüber hinaus werden in den Apotheken im Jahr 2024 das E-Rezept und die Pharmazeutischen Dienstleistungen sowohl große Herausforderungen als auch große Chancen sein, so Overwiening.

Mit diesem Fazit aus 2023 und Ausblick für 2024 holte sich die ABDA-Präsidentin die überwältigende Unterstützung der Delegierten der 34 Kammern und Verbände ab. Im November hatten die meisten der knapp 18.000 Apotheken mindestens einen Tag komplett geschlossen, während rund 20.000 Teilnehmende auf Kundgebungen in Hannover, Dortmund, Stuttgart und Dresden sowie auch in Schwerin und Erfurt lautstark ihren Unmut über die aktuelle Gesundheitspolitik der Bundesregierung ausdrückten.

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