Apotheken-Protest in der "Tagesschau"
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat gegenüber "tagesschau 24" (08.11.) Rede und Antwort zum Protestmonat November gestanden. "Auch für die Apotheke gilt es: Sie braucht eine gewisse Unterstützung, damit sie das, was sie dort jeden Tag leistet, auch zukünftig leisten kann", sagte Overwiening.
Vom Moderator wurden die schon seit einiger Zeit bestehenden Lieferengpässe angesprochen. Die Last für die Lieferengpässe liege jetzt bei den Apotheken, machte die ABDA-Präsidentin klar. "Wir lösen diese Lieferengpässe, versorgen die Menschen noch und das wollen wir eben auch hier entsprechend anerkannt sehen." Man könne es sonst auf dieser Weise nicht mehr leisten. Overwiening forderte in diesem Zusammenhang eine "tragfähige Entbürokratisierung".
Der Moderator interessierte sich schließlich dafür, was Frau Overwiening von den Liberalisierungsplänen von Bundgesundheitsminister Karl Lauterbach hält. "Das darf nicht sein, jeder Patient muss sicher sein, dass er die volle Qualität der Versorgung in jeder Apotheke auch erhält". Die ABDA-Präsidentin warnte mit Blick auf die Pläne des Ministers Lauterbach vor einem Zwei-Klassen-System in der Arzneimittelversorgung.
Der ABDA-Präsidentin war es in dem Interview wichtig herauszustellen, dass die Versorgung in der Fläche noch relativ gegeben ist. "Diese Versorgung zu stabilisieren, darum geht es. Es geht nicht darum, ein heute gut funktionierendes System schlecht zu reden oder marode zu reden." In der Corona-Pandemie und bei den Lieferengpässen hätten die Vor-Ort-Apotheken in der heilberuflich geführten Struktur "tatsächlich die Lösungen" gebracht, so Overwiening. Es gehe darum, das zu stabilisieren.
Auch der "tagesschau" am Mittwochmorgen (08.11.) war der heutige Protesttag eine Meldung wert. "Die Apothekerschaft demonstriert damit gegen Sparmaßnahmen der Bundesregierung und stagnierende Honorare", hieß es in der Meldung. Der Notdienst sei von den Protesten ausgenommen.
In Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bremen waren die Apotheken heute überwiegend geschlossen- als Teil eines bundesweiten Protestmonats der Apothekerinnen und Apotheker. In Hannover fand eine zentrale Kundgebung statt. In der kommenden Woche protestieren die Apothekenteams aus den westlichen Bundesländern gemeinsam auf einer Kundgebung in Dortmund.