Apothekenkunden für Plastikmüll sensibilisieren
Deutschlands Apotheker wollen Müll vermeiden helfen, indem sie Plastiktüten in Apotheken nicht mehr kostenlos abgeben oder ihre Kunden zu einem Verzicht auf Plastiktüten aufrufen. „Wir unterstützen Umweltschutz und Nachhaltigkeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe", sagt Claudia Berger, Patientenbeauftragte des Deutschen Apothekerverbandes (DAV). "Unser gemeinsames Ziel mit Patienten und Kunden muss es sein, weniger Kunststofftragetaschen zu verbrauchen. Dazu müssen wir Bewusstsein schaffen und Anreize setzen, denn oft geht es nur darum, den unbedachten Verbrauch von Plastiktüten zu verhindern." Am 1. Juli tritt eine Vereinbarung zwischen Bundesumweltministerium und Einzelhandelsunternehmen in Kraft, der der DAV aus satzungsrechtlichen Gründen jedoch nicht beitreten kann. Deshalb hat der DAV seine 17 Landesapothekerverbände und alle 20.000 Apotheken dazu aufgerufen, ihren eigenen Beitrag zu diesem gesellschaftlichen Großprojekt zu leisten.
Schon seit 1. April geben viele Apotheken die Plastiktüten an ihre Kunden nicht mehr kostenlos ab. Die Höhe der Gebühr legt die jeweilige Apotheke selbst fest. Alternativ bitten manche Apotheken ihre Kunden auch um eine kleine, freiwillige Spende für einen jeweils vor Ort definierten, guten Zweck. In den Schaufenstern zahlreicher Apotheken zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg hängen inzwischen Plakate, um die Menschen auch im Vorbeigehen für das Müllproblem zu sensibilisieren. Unter dem Aktionsmotto "Wir packen's ohne Plastik" ist ein Känguru zu sehen, das sein Baby im eigenen Beutel trägt und dem Betrachter signalisiert: "Nein danke, ich brauche keine Tüte." Unterstützung bekommen die Apotheken jeweils durch ihre Landesapothekerverbände, wobei jedoch jeder Apothekeninhaber in Eigenverantwortung entscheidet, wie er den Verbrauch an Plastiktüten spürbar zu reduzieren versucht.