Apothekenreform: Spitzengespräch im Bundesgesundheitsministerium
Am gestrigen Montag (3. Juni 2024) hat sich ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach getroffen. Am Gespräch im BMG in Berlin nahm auch ABDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz teil. Overwiening: "Wir haben die Gelegenheit genutzt, dem Minister erneut zu verdeutlichen, wie angespannt die Situation in den Apotheken ist: Sowohl der sich zuspitzende Fachkräftemangel als auch die andauernde Lieferengpass-Krise belasten die Apothekenteams Tag für Tag. Hinzu kommt, dass der seit 2013 andauernde Stillstand beim Apothekenhonorar gepaart mit immensen Kostensteigerungen dazu führt, dass immer mehr Apotheken schließen müssen. Wir haben den Minister auch über die verheerenden Folgen des BGH-Urteils zu den Großhandels-Skonti hingewiesen.“
Die ABDA-Präsidentin machte im Gespräch deutlich, dass die Apotheken vor Ort nur mit Apothekerin oder Apotheker eine verantwortungsvolle Versorgung sicherstellen. "Außerdem haben wir nochmals davor gewarnt, die Bedingungen an den Apothekenbetrieb aufzuweichen. Die Abgabe von Betäubungsmitteln, das Anfertigen individueller Arzneimittelherstellungen in der Apotheke, Impfungen und Medikationsberatungen sind nur einige wenige Beispiele von Leistungen, die in Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker nicht mehr möglich wären. Gerade in diesem Punkt liegen die Vorstellungen des Ministeriums und der Apothekerschaft weiterhin auseinander und wurden intensiv diskutiert", erklärt Overwiening: "In Sachen BGH-Urteil konnten wir vorsichtige positive Signale wahrnehmen. Wir haben Herrn Lauterbach diesbezüglich gebeten, mit einer Klarstellung in dieser Angelegenheit nicht zu warten und Skonti in der Arzneimittelpreisverordnung zügig zuzulassen. Bei allen anderen Vergütungsfragen besteht auch innerhalb der Bundesregierung noch Klärungsbedarf. Beide Seiten wollen zu diesen Themen weiter im Gespräch bleiben.“