ARMIN: Interprofessionelles Medikationsmanagement kann gelingen
Eine Auswertung des ARMIN-Projekts unter Hausärzten und Apothekern bestätigt die Wichtigkeit eines interprofessionellen Medikationsmanagements. ARMIN steht für die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen. Im Rahmen eines interprofessionellen Medikationsmanagements durch Apotheker und Hausarzt erhielten die Patienten nach einer ausführlichen Medikationsanalyse einen abgestimmten Medikationsplan. Nach acht Jahren ist das ARMIN-Projekt zum 30. Juni 2022 beendet worden. Eine Publikation der ARMIN-Studiengruppe mit Prof. Dr. Hanna Seidling und Apotheker Robert Möcker (Universität Heidelberg) hat untersucht, wie dieses Angebot bei den Hausärzten und Apotheken ankam. Teilnehmende Ärzte und Apotheker mussten 15 Fragen beantworten. 114 Hausärzte und 166 Apotheker des ARMIN-Projekts schickten ihre Antworten zwischen November 2020 und April 2021 ein. Das Ergebnis: Die Ersterfassung der Medikation mittels Brown-Bag-Analyse erfolgte tatsächlich hauptsächlich durch die Apotheker, ebenso einige spezifische Aspekte der Medikationsanalyse, wie die Überprüfung von Lagerbedingungen. Die meisten Ärzte und Apotheker gaben übereinstimmend an, dass sich wie vorgesehen die Ärzte um die Erfassung klinischer Parameter und Arzneimittelüber- und -untergebrauch gekümmert hätten. Gemeinsam kümmerten sich die Heilberufler übereinstimmend um die Überprüfung von Nebenwirkungen, Non-Adhärenz und eine kontinuierliche Aktualisierung der Medikation. Weniger Einigkeit herrschte, wer für Probleme mit der Selbstmedikation zuständig ist und diese in den Medikationsplan einpflegt. Die Ärzte nahmen dies in der Mehrheit als gemeinschaftliche Aufgabe wahr, während sich die Apotheker oft als alleinig verantwortlich einschätzten. Einen ausführlichen Bericht über die aktuelle Publikation hat PZ-Redakteurin Daniela Hüttemann verfasst. In ihrem Beitrag kommen auch Prof. Dr. Hanna Seidling und Robert Möcker zu Wort. Die Ergebnisse sind bereits im Open-Access-Bereich des Fachjournals "BMC Health Services Research“ erschienen.