Arzneimittelabgabe: Apotheker fordern Regelerleichterungen
Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz ist dafür, bürokratieaufwändige Regelungen wie Rabattverträge und Importabgaben zeitweise auszusetzen. Dadurch sollen zum Beispiel Mehrfachbesuche der Apotheke im Zusammenhang mit dem Coronavirus vermieden werden. Das Infektionsrisiko von Patienten und Mitarbeitern in den Apotheken werde dadurch gebremst, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag. Der Verband schlägt die zeitlich befristete Außerkraftsetzung von derzeit gültigen Abgaberegelungen bei der Arzneimittelversorgung vor. Eine Akutversorgung im Pandemiefall werde so unbürokratisch möglich, heißt es. Insbesondere fordert der Verband neben der Außerkraftsetzung der Rabattverträge und der Pflicht zur Abgabe von Importarzneimitteln auch die uneingeschränkte Möglichkeit, nicht verfügbare Arzneimittel ohne wirtschaftliche Hürden gegen baugleiche Medikamente anderer Hersteller auszutauschen. Der Verbandsvorsitzende Andreas Hott sagte: „Derzeit werden wir hier oft durch bürokratische Hemmnisse und Wirtschaftlichkeitsgebote gehindert, schnell zu versorgen. Für die Patienten bedeutet das nicht selten, dass sie mehrfach in die Apotheke kommen müssen, bis das für sie ‚wirtschaftlichste‘ Arzneimittel zur Verfügung steht. Das ist schon aufgrund des derzeitigen Infektionsrisikos nicht sinnvoll.“ Insofern müssten hier vor allem auch vor dem Hintergrund knapp verfügbarer Arzneimittel Erleichterungen geschaffen werden, die Mehrfachbesuche verhindern, so Hott weiter. Außerdem merkte der Verband an, dass immer mehr Kunden die Botendienste der Apotheken in Rheinland-Pfalz in Anspruch nehmen wollen.