Im BR: Martin Schulz zu tamoxifenhaltigen Arzneimitteln

Prof. Dr. Martin Schulz ist vom ist vom "Bayerischen Rundfunk" zum Versorgungsmangel tamoxifenhaltiger Arzneimittel interviewt worden. Der Video-Beitrag wurde am Mittwoch (13.04.) im Politikmagazin Kontrovers gesendet. Probleme in der Lieferkette mit Herstellern in Asien sind in diesem Fall nicht ursächlich für den Versorgungsengpass, erfährt die Redaktion in Hintergrundgesprächen. Vielmehr scheinen unter anderem die Herstellungskosten das Problem zu sein: Für Tamoxifen gebe es keinen Patentschutz mehr. Prof. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker meint, die Preisspirale sei überdreht. "Die Situation in Deutschland mit Herstellerrabatten, mit Preismoratorien, mit Festbeträgen und individuellen Rabattverträgen hat dazu geführt, dass hundert Tabletten im Festbetrag heute noch 22,40 Euro - glaube ich - sind. Davon bekommt der Hersteller 8,80 Euro." Irgendwann würden die Hersteller sagen, bei so einem Arzneistoff, der auch so aufwendig herzustellen sei, da stelle man die Produktion ein. Der AMK-Vorsitzende erklärte, dass man Importe aus EU-Ländern wie Italien, Schweiz oder Niederlande möglich gemacht habe. Schulz: "Das reicht einfach nicht aus, um die 4,2 Millionen Tabletten, die wir jeden Monat in Deutschland benötigen, zu kompensieren."  Im Koalitionsvertrag hat die Ampelkoalition Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln und zur Vermeidung von Engpässen angekündigt. Auf Nachfrage des "Bayerischen Rundfunks" teilte das Bundesgesundheitsministerium mit, man wolle die "Vorhaltung eines Sicherheitsbestands an bestimmten Arzneimitteln“ sowie die "Weiterentwicklung der Rabattverträge" prüfen. Der Beitrag "Brustkrebspatientinnen in Sorge" steht in der BR-Mediathek zur Verfügung.