Dagmar Schmidt macht Apothekenpraktikum
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dagmar Schmidt, hat am Montag (31.7.) ein Apothekenpraktikum absolviert. Schmidt war zu Gast in der Dill-Apotheke in Herborn. Inhaber René Weigand und sein Team hatten sich im Vorfeld gut darauf vorbereitet.
Auf die SPD-Politikerin, die auch Mitglied im Gesundheitsausschuss ist, warteten einige praktische Aufgaben. Schmidt war bei der Herstellung von Zäpfchen und Salben dabei, recherchierte nach Arzneimitteln in der Datenbank und füllte Substitutionsprodukte ab. Hautnah bekam sie mit, wie das Apothekenteam für die Tochter einer Kundin eine Salbe anmischte und die Kundin sich für die Schnelligkeit der Herstellung mit einer Tafel Schokolade bedankte. Schmidt sah aber auch, wie es ist, wenn Kunden wegen der Nichtverfügbarkeit von Arzneimitteln wegegeschickt werden.
Für das Team von René Weigand ist dies jedes Mal eine Enttäuschung. Weigand: "Es ist gut, wenn Politiker sehen, was wir alles tun, um ein Arzneimittel zu bekommen. Für mein Team sind Lieferengpässe inzwischen auch ein hoher Stressfaktor. Gerade für die älteren Kolleginnen, die dieses Ausmaß an Lieferengpässen vor Jahren noch nicht kannten." Weigand machte im Gespräch mit der SPD-Politikerin deutlich, dass die 50 Cent Engpasspauschale nicht ausreicht und erklärte ihr, was tagtäglich an Bürokratie in der Apotheke geleistet werden muss. Der Apotheker erklärte auch, dass man eine Erhöhung des Fixums brauche, weil es immer schwieriger werde, die fixen Betriebskosten einer Apotheke auszugleichen.
Dagmar Schmidt bemerkte selbst, wie sich die Preiskurve bei freiverkäuflichen Arzneimitteln in den vergangenen Jahren nach oben entwickelt hat. Schmidt gegenüber dem ABDA-Newsroom: "Der Praxistag hat es eindrücklich gezeigt: Apotheken sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Gesundheitssystems und sie leisten gerade in Zeiten von Pandemie und Lieferengpässen besonders viel, um eine gute Versorgung der Menschen sicher zu stellen. Dafür ein Dankeschön an alle engagierten Apothekerinnen und Apotheker sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter." Alle müssten sich darauf verlassen können, dass sie wichtige Medikamente sicher, wohnortnah und schnell erhalten können. "Damit das gelingt, müssen Lieferketten europäischer und mehr Vorräte vorgehalten werden. Und wir müssen es den Apotheken leichter machen: durch Bürokratieabbau und mehr Flexibilität. Und durch eine sichere Finanzierung, die Versorgung und Dienstleistung für die Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt", so Schmidt.
Alles in allem zog Apotheker René Weigand ein positives Fazit: "Das Praktikum von Frau Schmidt war sehr angenehm und spannend. Wir konnten konstruktive Gespräche führen und Frau Schmidt hat aktiv mitgemacht und gesehen, was wir leisten."