DAPI feiert 20 Jahre Neuausrichtung
Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) hat zwei Feiertage im Blick: Die Gründung im Jahr 1952 und die Neuausrichtung vor 20 Jahren. Das zuletzt genannte Jubiläum feiert das DAPI am heutigen Tag. Am 29. September 2001 beschloss die Mitgliederversammlung per Satzungsänderung die grundlegende Umstrukturierung des DAPI zu einer Datenauswertungszentrale mit der noch im selben Jahr begonnen wurde. Bis zur Jahrtausendwende wurden im DAPI pharmazeutisch-analytische Laboruntersuchungen durchgeführt. Acht Jahre davor war das DAPI mit dem Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) zusammengeführt worden. In der ersten Phase der Umstrukturierung ab Herbst 2001 erfolgten Auswertungen zunächst im Auftrag und nach Vorgaben des DAPI durch ein Rechenzentrum (RZ) mit den Rezeptabrechnungsdaten der mit diesem RZ abrechnenden Apotheken. Im Jahr 2006 wurde in einer zweiten Phase der Umstrukturierung ein eigenes Data Warehouse (DWH) errichtet und betrieben, mithilfe dessen das DAPI in der Lage ist, eigenständig und auf einer breiteren Datenbasis Auswertungen durchzuführen. Anfangs wurde mit einem DWH-Server gearbeitet, welchem ein zweiter, identischer zur Absicherung im Hintergrund bereitstand und nächtlich abgeglichen wurde. Diese Konstellation wurde über die Jahre weiterentwickelt. Im Jahr 2020 wurde eine Serverfarm ausgerollt, welche komplett auf sogenannten virtuellen Maschinen und virtuellen Storage-Kapazitäten aufsetzt. Das neu errichtete DAPI-DWH wird seit dem Jahr 2006 mit Rezeptabrechnungsdaten aus mehreren bundesweit verteilten RZ beladen, die aus über 80 % der Apotheken in Deutschland stammten. Über eine monatliche Belieferung hinaus wurden rückwirkend die Daten seit dem Jahr 2000 geliefert. Der Kreis der kooperierenden RZ wurde über die Jahre sukzessive erweitert. Ein deutlicher Sprung bei der Abdeckung der Rezeptabrechnungsdaten im DAPI-DWH auf über 95 % des mit der GKV abgerechneten Fertigarzneimittelabsatzes konnte vor drei Jahren erreicht werden. Aktuell stehen für Auswertungen über das DAPI-DWH 12,8 Milliarden Rezeptabrechnungspositionen auf 8,5 Milliarden Rezeptabrechnungsbelegen historisiert seit dem Jahr 2000 zur Verfügung. In den letzten 20 Jahren hat das DAPI über 1.500 verschiedene Fragestellungen anhand von Einzelanfragen – v. a. aus den Reihen der Mitgliedsorganisationen, der ABDA, Instituten, Ministerien und Behörden sowie der Medien – bearbeitet. Seit 2005 veröffentlichte das DAPI 22 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften und war auf Kongressen mit Vorträgen bzw. Postern präsent. Neben der Auswertung der monatlichen Rezeptabrechnungsdaten beschäftigt sich das DAPI aktuell mit Optionen, Arzneimittelversorgungsforschung mit seinen vielfältigen Ausrichtungen in Echtzeit betreiben zu können. Zum Einsatz kommen dabei neueste Technologien, welche in modernen Echtzeit-Anwendungen zum Stand der Technik gezählt werden. Die Weichen des DAPI stehen nach 20 Jahren immer noch auf digitale Zukunft.