DAV-Chef: Versandhandel ist keine Lösung für Corona-Krise
Für DAV-Chef Fritz Becker zeigt sich in der gegenwärtigen Corona-Krise, welchen Vorteil dezentrale Versorgungsstrukturen haben. „Wer als Patient den Nacht- und Notdienst ansteuert, eine dringende Rezeptur braucht oder einen individuell je nach Risikostatus und Krankenstand vereinbarten Botendienst sucht, der wird in der Apotheke um die Ecke, nicht aber im Versandhandel fündig“, sagte Becker. Wer sich selbst als Krisengewinner aus der Ferne feiere, sollte etwas Demut vor den Leistungen anderer vor Ort zeigen, fügte er hinzu. „Das Verhalten der Arzneimittelversender in der Coronakrise ist ebenso unsensibel wie zynisch. Ausgerechnet jetzt den störanfälligen Versandhandel als Lösung in der Krise darstellen zu wollen, ist eine Frechheit. Welcher Versender macht Nacht- und Notdienst und stellt Desinfektionsmittel her? Welcher Versender versorgt jeden Patienten mit viel Aufwand individuell in Zeiten von Lieferengpässen?“, zählte der DAV-Chef auf. Wer die schwierigen Aufgaben ohnehin den Apotheken vor Ort überlasse, sei wirklich nicht in der Position, noch weitere Privilegien einzufordern. „Was die Patienten jetzt brauchen, sind Rat und Tat der Apotheken vor Ort, die seit Wochen unermüdlich zu Corona beraten, Lieferengpässe bekämpfen, selbst Desinfektionsmittel herstellen, Mitarbeiter und Patienten in der Offizin vor Ansteckung schützen - und übrigens auch noch die ganz normale Erkältungs- und Allergiesaison bewältigen“, so Becker.