Klaus Holetschek redet mit Apothekern über GKV-Spargesetz
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek pocht gemeinsam mit Vertretern der Apothekerschaft auf Korrekturen am geplanten GKV-Finanzstabilisierungsgesetz der Bundesregierung. Der Minister traf sich am Montag in München unter anderem mit Dr. Hans-Peter Hubmann (stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands & 1. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e. V.) und Franziska Scharpf (Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer). Holetschek betonte nach dem Gespräch: "Wir sind uns einig: Der bisherige Entwurf von Karl Lauterbach ist nicht tragbar. Der Bundesgesundheitsminister muss die Kritik und Vorschläge aus den Reihen der Verbände und der Länder ernst nehmen. Wir müssen jetzt gemeinsam nach einer langfristigen Lösung suchen.“ Dr. Hans-Peter Hubmann ergänzte: "Wir weisen die neuen Sparpläne der Bundesregierung an der lokalen Arzneimittelversorgung scharf zurück und fordern stattdessen Planungssicherheit und eine angemessene Vergütungsanpassung aufgrund drastisch gestiegener Kosten. Die Apotheken vor Ort haben bewiesen, dass sie für ein krisenfestes Gesundheitswesen unverzichtbar sind. Das muss politisch jetzt endlich honoriert werden.“ Franziska Scharpf, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, kritisierte: "Durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz werden die Anstrengungen der Apotheken, die seit Jahren einen enormen Beitrag in der Solidargemeinschaft und im Gesundheitswesen leisten, zunichtegemacht. Es verschärft die angespannte personelle und wirtschaftliche Situation der Apotheken, nachdem auch seit Jahren keinerlei Honoraranpassungen von Seiten der Politik erfolgten. Höhere Tariflöhne, steigende Energiekosten und die allgemeine Inflation bedeuten enorme finanzielle Belastungen für die Apotheken, die nicht einfach an Patientinnen und Patienten weitergegeben werden können. Dadurch werden voraussichtlich weitere Apotheken schließen müssen, wodurch sich die wohnortnahe Arzneimittelversorgung verschlechtern würde.“ Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird die Apotheken hart treffen. Die im Kabinettsentwurf für zwei Jahre vorgesehene Erhöhung des Apothekenabschlags von 1,77 auf 2,00 Euro (brutto) pro rezeptpflichtigem Arzneimittel entspricht einer jährlichen Belastung der 18.000 Apotheken in Höhe von 120 Mio. Euro (netto). Beim Gipfeltreffen waren auch der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Gassen, der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer und der Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns, Christian Berger, der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der Vorsitzenden des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie, Dr. Hans-Georg Feldmeier und der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Dr. Wolfgang Krombholz dabei.