Krankenkassen müssen Leistungen für Versicherte ausbauen statt abschaffen
Zur heute geäußerten Kritik des AOK-Bundesverbandes am Eckpunktepapier des Bundesgesundheitsministeriums zur Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung erklärt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: „Die Apotheken gehören zu denjenigen Gesundheitsdienstleistern in Deutschland, mit denen die Patienten am zufriedensten sind. Dies hat eine repräsentative Umfrage des AOK-Bundesverbandes erneut unter Beweis gestellt. Dass Demografie und Fachkräftemangel durchaus strukturelle Veränderungen für die Zukunft der flächendeckenden Arzneimittelversorgung erfordern, ist offenbar auch für den AOK-Bundesverband nachvollziehbar und unterstützenswert.“
Schmidt weiter: „Warum die Allgemeinen Ortskrankenkassen jedoch einerseits den Nacht- und Notdienst stärken wollen, andererseits dem ausländischen Versandhandel das Wort reden, der eben keinen solchen Service anbieten kann, bleibt unerklärlich. Die AOKn schwimmen im Geld und negieren zugleich auf zynische Weise den Versorgungsbedarf ihrer Versicherten. Jedes Jahr werden schätzungsweise 250.000 Patienten bundesweit aufgrund vermeidbarer Medikationsfehler in Krankenhäuser eingewiesen. Deshalb braucht es endlich einen Anspruch der Patienten auf eine Medikationsanalyse in ihrer Stammapotheke. Eine solche zusätzliche pharmazeutische Dienstleistung wird mit der AOK PLUS in Sachsen und Thüringen als bundesweites Leuchtturmprojekt ARMIN bereits erfolgreich umgesetzt.“
„Leider ist es jedoch Tradition bei den Krankenkassen, Veränderungen bei anderen einzufordern, sich aber selbst dem notwendigen Wandel konsequent zu verweigern“, so ABDA-Präsident Schmidt.