Lieferengpässe: Kinder haben Vorrang
Kinder haben bei Lieferengpässen immer Vorrang. Darauf hat Prof. Dr. Susanne Alban (Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker und Direktorin des Pharmazeutischen Instituts der Universität Kiel) in der aktuellen Ausgabe von "Baby und Familie" (6/2020) hingewiesen. Die bevorzugte Behandlung von Kindern ist vor allem bei der wichtigen Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern die Regel. "So bekommt zum Beispiel ein Kind, das noch nie eine Pneumokokken-Impfung erfahren hat, den Vorzug vor einem Jugendlichen oder einem Erwachsenen, der lediglich eine Auffrischung benötigt", sagte Susanne Alban dem Apothekenmagazin. Generell seien die aktuellen Lieferengpässe im Bereich der Kinderheilkunde nicht bedrohlich. Außerdem rät die Pharmazeutin, Meldungen bezüglich Lieferengpässen bei Medikamenten zu hinterfragen und einzuordnen. Denn tatsächlich sind von Engpässen oft nur bestimmte Präparate in bestimmten Packungsgrößen von einer bestimmten Firma betroffen. Gerade bei Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen, die im Kinderbereich häufig eingesetzt werden, besteht keinerlei Anlass, aufgrund irgendwelcher Meldungen Hamsterkäufe zu tätigen. Für Susanne Alban ist deshalb klar: "Kein Grund zur Panik".