Lieferengpässe: Stiftung Warentest fragt bei Silke Laubscher nach
Stiftung Warentest hat 85 Antibiotika bewertet und Silke Laubscher gefragt, was Betroffene bei Lieferengpässen tun können. Viele Antibiotika sind knapp, vor allem Mittel für Kinder. Eltern rät die Stiftung Warentest, in der Apotheke vor Ort um Rat zu fragen.
"Das ist natürlich für alle Beteiligten enorm belastend", sagt Silke Laubscher, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der ABDA. Auch ihr wichtigster Rat an Eltern: Persönlich in die Apotheke gehen. "Die Beschäftigten dort sind laut Apothekenbetriebsordnung verpflichtet
zu helfen, wenn sie ein Rezept eingereicht bekommen", so die Apothekerin aus Heidelberg.
Zudem sollten Eltem offen sein für andere Lösungen. So lasse sich teilweise - nach Rücksprache der Apotheke mit dem Arzt - auf einen anderen Wirkstoff ausweichen. Laubscher: "Manche Arztpraxen wissen, welche Medikamente in der nächsten Apotheke vorrätig sind, und verschreiben entsprechend. Gehen Sie daher mit dem Rezept am besten zuerst in eine Apotheke in der Nähe der Praxis."
Viele Apotheken dürfen neuerdings Antibiotika-Säfte aus dem EU-Ausland importieren. "Die Mittel sind regulär zugelassen, Eltern können sie beruhigt verwenden", sagt Laubscher. Doch seien auch diese Medikamente teils rar und mit fremdsprachigen Texten versehen. "Die abgebende Apotheke muss also gründlich zur Einnahme informieren.''
Die Stiftung Warentest hat die Wirksamkeit von 85 oralen Antibiotika mit insgesamt 29 verschiedenen Wirkstoffen bewertet und im Heft "test 8/2023" veröffentlicht. Die Wertungen reichen von "geeignet“ bis "wenig geeignet“. Die Testergebnisse finden Sie hier.