Nachgefragt: In Apotheken gegen Grippe impfen
Die Virusgrippe (Influenza) ist eine der verbreitetsten saisonalen Krankheiten in Deutschland. Der zeitliche Verlauf zwischen Herbst und Frühling sowie das bundesweite und lokale Ausmaß der Grippewelle unterscheiden sich jedoch von Jahr zu Jahr. Die Grippe verursacht nicht nur Schul- und Arbeitsausfälle, sondern auch Todesfälle unter älteren Menschen.
In Deutschland definiert die Ständige Impfkommission (STIKO), wem jeweils eine Grippeschutzimpfung empfohlen wird. Diese wird dann auch von der Krankenkasse bezahlt. Dazu gehören zumeist ältere und chronisch kranke Menschen, Schwangere und medizinisches Personal. Natürlich darf man sich auch als Selbstzahler impfen lassen.
Leider lassen in Deutschland zu wenige Menschen gegen Grippe impfen, um einen echten Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. In Ostdeutschland lassen sich immerhin mehr Menschen impfen als im Westen. Im Frühling bestellen die Arztpraxen jeweils ihre Impfdosen bei den Apotheken, die sie dann ab Herbst an die Praxen zum Verimpfen ausliefern.
Seit Herbst 2022 dürfen auch Apotheken in Deutschland gegen Grippe impfen – wie dies in Frankreich, Großbritannien oder USA schon lange möglich ist. Voraussetzung dafür ist eine spezielle Fortbildung. Die Bundesapothekerkammer hat umfangreiches Fachmaterial dazu erarbeitet. Impfungen für Kinder und Jugendliche sind in Apotheken nicht vorgesehen.
Die Apotheken ergänzen das Angebot der Haus- und Facharztpraxen, um die Impfquote zu erhöhen. Konkurrenz zwischen den Heilberufen gibt es jedenfalls nicht. Viele Menschen haben einfach keinen Hausarzt, wollen keinen Termin bei der Fachärztin ausmachen oder können sich nur samstags Zeit dafür nehmen. Für diese Fälle stehen die Apotheken bereit. (Autor: Mathias Arnold, ABDA-Vizepräsident; erschienen in "Das Apotheken Magazin", Ausgabe: 1. September 2023)