NDR berichtet ausführlich über Lieferengpässe
Der NDR hat ausführlich in dieser Woche über die Lieferengpässe von Arzneimitteln berichtet. Auf dem Radiosender "NDR Info" lief ein fünfminütiger Beitrag unter dem Titel "Medikamentenmangel: 'Das ist schon sehr frustrierend'". Zu Wort kam der Präsident der Apothekerkammer Hamburg, Kai-Peter Siemsen, der über fehlende Fiebersäfte sagte: "Wir hatten in Deutschland noch zwei Lieferanten oder zwei Hersteller, die Fiebersäfte hergestellt haben. Davon hat einer vor ein paar Wochen den Betrieb eingestellt, weil er sich wirtschafltich nicht mehr lohnt. Das liegt daran, dass dem System immer mehr Geld entzogen wird. Leistungserbringer und Hersteller müssen für immer weniger Geld arbeiten. Das funktioniert irgendwann nicht mehr und wir sind jetzt an einem Kipppunkt angekommen." Das NDR-Fernsehen in Mecklenburg-Vorpommern räumte dem Thema sogar 10 Minuten ein. Apothekerkammer-Geschäftsführer Dr. Bernd Stahlhacke wurde in der Sendung lange interviewt. Stahlhacke: "Was die Arbeit in unseren Apotheken erleichtern würde, wäre der Bürokratieabbau. Das heißt für uns wäre es wichtig, dass die Rabattverträge wegkämen, weil das unheimlich viel Ressourcen bindet und Patienten verunsichert." Für die Industrie müsse es auch wieder interessant werden, in Deutschland zu produzieren, so Stahlhacke. Dafür müsse die Preisfindung zwischen Krankenkassen und Industrie "angepasst" werden. Auch andere Apothekerinnen und Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern wurden zur aktuellen Lage der Lieferengpässe befragt.