Overwiening kritisiert Politik wegen Arzneimittel-Engpässen
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat die Politik wegen der Engpässe von Arzneimitteln kritisiert. "Die Apothekenteams müssen für die Politik nun also erneut den Karren aus dem Dreck ziehen und auf Basis der Behördenentscheidungen alternative Arzneimittel aus dem Ausland beschaffen, um die Patientinnen und Patienten schnell versorgen zu können", sagte Frau Overwiening der Nachrichtenagentur dpa (3.5).
Die ABDA-Präsidentin forderte, dass wieder mehr Produktion nach Europa geholt werden müsse, "um allzu komplexe und damit leicht anfällige Lieferketten aus Fernost zumindest bei wichtigen Arzneimitteln zu vermeiden". Kurzfristig bräuchten die Apotheken einen größtmöglichen Entscheidungsspielraum bei der Abgabe von Arzneimitteln. Overwiening: "Für den hohen Arbeits- und Zeitaufwand von mindestens sechs Stunden pro Woche brauchen die Apotheken einen Engpass-Ausgleich von 21 Euro pro nicht-lieferbarem Präparat."
Grund der dpa-Meldung ist, dass das Bundesgesundheitsministerium offiziell einen Versorgungsmangel bei Kinder-Antibiotikasäften festgestellt hat. Die Bundesländer dürfen es den Apotheken ausnahmsweise auch erlauben, bisher nicht zugelassene Präparate aus dem Ausland zu bestellen.