FIP-Report über Arzneimittel-Therapiesicherheit
Der Weltapothekerverband FIP hat einen Bericht zur Arzneimittel-Therapiesicherheit veröffentlicht. In der Einleitung werden die neuesten Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation WHO erwähnt, wonach weltweit einer von vier Patienten bei einer ambulanten Versorgung einen Schaden erleidet, Medikationsfehler eingeschlossen. Die globalen Kosten für Medikationsfehler werden auf 42 Mrd. USD pro Jahr geschätzt. Der FIP-Bericht mit dem Titel „Patient safety — Pharmacists’ role in ‘Medication without harm’” liefert Informationen darüber, wie Apotheker die Patientensicherheit auf individueller Patientenebene sowie auf organisatorischer und politischer Entwicklungsebene fördern können. Das Papier enthält Fallstudien zu Best Practices aus Australien, Kanada, Finnland, Indien, den Niederlanden, Oman, Saudi-Arabien, Südafrika und den USA. Positiv erwähnt wird auch der bundeseinheitliche Medikationsplan aus Deutschland. Hierzulande haben Patienten einen Anspruch darauf, wenn sie mindestens drei zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnete, systemisch wirkende Arzneimittel gleichzeitig einnehmen oder anwenden. Die Anwendung muss dauerhaft – für mindestens 28 Tage – vorgesehen sein. „Die Arzneimittel-Therapiesicherheit ist zu einem globalen Notfall geworden, und viele Nationen setzen ihn auf ihre nationalen Gesundheitsprioritäten“, sagte Dr. Parisa Aslani, Professorin für Optimierung des Arzneimittelgebrauchs an der Universität von Sydney, Australien. Sie ist Mitherausgeberin des neuen Leitfadens. „Unabhängig davon, ob Apotheker eine direkte oder indirekte Patientenversorgung anbieten, spielen alle eine Rolle bei der Förderung einer sicheren und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung“, so Aslani. Die Autoren sprechen sich dafür aus, interprofessionell im Team zusammenzuarbeiten, um Risikomanagement und Qualität zu verbessern. „Als Apotheker sind wir besondere Befürworter der Arzneimittelsicherheit", betonte Aslani.